Wolfsburg. Volkswagen will vom Arbeitsgericht feststellen lassen, dass Oliver Schmidt die Kosten für den Compliance-Wächter Larry Thompson tragen muss.

VW verlangt von Ex-Manager Oliver Schmidt Schadensersatz. Das Unternehmen hat nach Informationen unserer Zeitung beim Arbeitsgericht Braunschweig eine Feststellungsklage eingereicht: Schmidt soll unter anderem die Kosten für den von der US-Justiz eingesetzten Compliance-Monitor Larry Thompson tragen.

Hintergrund sind Schmidts Verwicklungen in den Abgasskandal. VW, so erfuhr es unsere Zeitung aus gut informierten Quellen, ist der Rechtsauffassung, ohne Schmidts Zutun wären die Milliarden-Strafzahlungen in den USA nicht so hoch ausgefallen. Von 2012 bis 2015 war Schmidt für VW in den USA für Umweltfragen zuständig, unter anderem für die Zertifizierung von Fahrzeugen mit manipulierten Motoren durch US-Behörden. Im Januar 2017 wurde er nach einer Urlaubsreise in Florida vom FBI verhaftet. Wegen Verschwörung zum Betrug und Verstoß gegen Umweltgesetze verurteilte ihn das Bundesgericht Detroit im Dezember 2017 zu sieben Jahren Haft sowie 400.000 US-Dollar (338.000 Euro) Geldstrafe. Zuvor hatte Schmidt mit der US-Staatsanwaltschaft einen Deal verabredet und sich im Prozess für schuldig bekannt, US-Behörden über manipulierte Abgaswerte von VW-Dieselfahrzeugen belogen zu haben.