Hannover. Bei der angestrebten Rettung der NordLB haben sich die Sparkassen auf eine Gegenofferte zum Angebot privater Investoren geeinigt.

Das teilte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) nach einer Mitgliederversammlung am Donnerstag in Berlin mit. Neben der nun vorgelegten Auffanglösung für das angeschlagene öffentlich-rechtliche Institut liegt noch ein gemeinsames Angebot zweier Investoren für eine NordLB-Beteiligung vor.

Milliardenverlust bei Schiffsfinanzierung

Die NordLB braucht schnell frisches Geld. Sie hatte wegen des schwierigen Geschäfts bei der Schiffsfinanzierung Milliardenverluste verzeichnet. Wegen strikterer EU-Vorgaben braucht sie auch mehr Eigenkapital. Im Gespräch sind bis zu 3,7 Milliarden Euro.

Die europäische Bankenaufsicht wollte nach bisheriger Planung bis Ende der Woche ein tragfähiges Konzept sehen, wie diese Summe aufgebracht wird. Der niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers hatte in der Vergangenheit wiederholt seine Sympathien für eine öffentliche Auffanglösung bekundet, bei der der Sicherungsfonds aller deutschen Sparkassen ebenso zur Kasse gebeten würde wie der entsprechende Fonds der Landesbanken.

Das Angebot der Sparkassen begrüßt Hilbers laut einer Mitteilung des Niedersächsischen Finanzministeriums: „Dieses in den letzten Tagen entwickelte Modell bietet eine vielversprechende Perspektive. Es ist das Engagement aller Beteiligten erforderlich, wozu Niedersachsen grundsätzlich bereit ist.“

Erste Richtungsentscheidung in den nächsten Tagen

Niedersachsen ist mit knapp 60 Prozent größter Anteilseigner; weitere NordLB-Eigentümer sind zahlreiche Sparkassen in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, das knapp 6 Prozent an der angeschlagenen Landesbank hält. Dort gab es am Donnerstag eine Landtags-Sondersitzung zum Thema. Die FDP forderte die Landesregierung auf, dass Sachsen-Anhalt seine Anteile an der kriselnden Norddeutschen Landesbank verkauft.

Eine erste Richtungsentscheidung beim wochenlangen Ringen um eine Rettung der NordLB wird nach Angaben aus Verhandlungskreisen „in den nächsten Tagen“ erwartet - voraussichtlich am Wochenende oder Montag. Angesichts der komplexen Gemengelage dürfte sich der Endspurt allerdings noch etwas hinziehen. In den nächsten Tagen stehen wichtige Treffen dazu an. Zudem wäre noch eine Änderung des Staatsvertrages zu der Bank erforderlich. dpa