Wolfsburg. Viele Metaller entscheiden sich für mehr Freizeit statt Geld – auch in unserer Region.

Acht freie Tage statt mehr Lohn – diese Option ist für zehntausende Beschäftigte der deutschen Metall- und Elektroindustrie offenbar attraktiv. Nach Angaben der IG Metall haben bereits rund 190.000 Arbeitnehmer in ihren Betrieben für 2019 eine entsprechende Freistellung beantragt. Diese war beim jüngsten Tarifabschluss der deutschen Schlüsselindustrie für bestimmte Personengruppen verabredet worden. „Wir konnten uns kaum retten vor Anträgen“, erzählt die Betriebsrätin Nektaria Christidou vom Stuttgarter Autozulieferer Mahle Behr. In unserer Region haben sich nach Angaben der IG Metall inklusive VW-Mitarbeitern bereits 23.900 Interessierte gemeldet.

In ganz Niedersachsen ziehen rund 36.500 Metaller Freizeit dem Geld vor, wie die Gewerkschaft am Montag unter Berufung auf eine Umfrage unter Betriebsräten aus mehr als 200 Unternehmen berichtete. In den kommenden Tagen erwartet die IG Metall einen weiteren Anstieg durch noch nicht erfasste Anträge. „Die Beschäftigten wünschen sich Entlastung und die Möglichkeit, mit zusätzlichen freien Tagen Familie und Beruf besser unter einen Hut zu bekommen“, sagte Bezirksleiter Thorsten Gröger. Denn sie stünden unter hohen Belastungen, auch was ihre Flexibilität angeht.