Braunschweig. In Niedersachsen liegen die sachgrundlosen Befristungen über dem Bundesschnitt.

Immer mehr Menschen sind befristet beschäftigt. In Niedersachsen hat sich die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer in den vergangenen 20 Jahren fast verdoppelt: auf rund 285 000 im vergangenen Jahr – ein neuer Höchststand.

Damit lag deren Anteil an allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen bei 8,1 Prozent; höher war der Anteil seit 1998 nur im Jahr 2010 (8,2 Prozent). Mehr als die Hälfte aller befristeten Verträge waren ohne sogenannten Sachgrund zeitlich begrenzt. Niedersachsen liegt dabei mit 56,2 Prozent über dem Bundesschnitt von 53 Prozent, nur in Bremen, im Saarland, in Hessen und Nordrhein-Westfalen war der Anteil noch höher. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linken hervor, deren Auswertung für Niedersachsen unserer Zeitung exklusiv vorliegt. Die IG Metall kritisierte am Freitag unterdessen die zunehmende Leiharbeit.