Frankfurt/Main. “Öko-Test“ zieht negative Bilanz: Erdbeeren im Frühjahr sind keine gute Wahl. Warum es sich lohnt, auf die regionale Version zu warten.

Erdbeeren schmecken süß und sind für viele ein Symbol dafür, dass der Sommer beginnt. Von Mai bis Ende August haben die Früchte in Deutschland Saison. Doch sie liegen schon jetzt in den Auslagen der Supermärkte. Auch wenn das verlockend sein kann: Es gibt viele Gründe, sich bis circa Mai zu gedulden.

"Öko-Test": Das ist das Problem mit den frühen Erdbeeren

Bei wem die großen, roten Erdbeeren aus Spanien, Ägypten und Co. im Einkaufswagen landen, der kauft ein Produkt voller bedenklicher Pestizide, so lautet das Urteil von der Zeitschrift "Öko-Test" in der Ausgabe 5/2023. Dabei haben die Öko-Tester nicht der Geschmack und das Aroma untersucht, sondern darauf geschaut, woher die Beeren kommen und wie die ökologischen und sozialen Bedingungen sowie der Anbau sind. Es wurden 500 g-Packungen aus 14 großen Supermarktketten und Bio-Märkten unter die Lupe genommen.

Das Ergebnis: Nur zwei Erdbeeren-Packungen, die aus Spanien und Ägypten stammten, erreichten das Ergebnis "gut". Es handelt sich um pestizidfreie Bio-Erdbeeren der Klasse 2 von Edeka (7,98 Euro für 500 g) und Rewe (4,98 Euro für 500 g).

Erdbeeren: Wie ist gut die Klima-Bilanz?

Die Bewertung "gut" habe es nur mit "Bauchschmerzen" gegeben, denn: Die Erdbeeren sind fürs Klima keine gute Wahl. In Südspanien wachsen sie in riesigen Monokulturen unter Plastikplanen und werden dann 2500 Kilometer per LKW nach Deutschland transportiert.

Nach Berechnungen des WWF hätten sie rund 300 Liter Wasser pro Kilo im regenarmen Andalusien verbraucht. Immerhin: Die spanischen Erdbeeren haben eine bessere Bilanz als die Beeren, die aus Ägypten eingeflogen werden.

Erdbeeren kaufen: Darum sollte man auf Saisonbeginn warten

Insgesamt hagelte es schlechte Bewertungen: 12 Produkte waren kaum oder überhaupt nicht empfehlenswert. Zwei davon wurden mit „befriedigend“, sechs mit „ausreichend“, je zwei mit „mangelhaft“ sowie einer mit „ungenügend“ bewertet. "Öko-Test" kritisiert: In den Erdbeeren wurden ganze Cocktails aus verschiedenen Spritzmitteln nachgewiesen. Zwar liegen sie damit unter zulässigen Grenzwerten, aber die Stoffe können für Bienen giftig und daher problematisch sein, befindet "Öko-Test".

Der Preis könnte bei Erdbeeren laut „Öko-Test“ zumindest auf eine gute Qualität hindeuten: Eins der beiden teuersten Produkte im Test (7,98 Euro) erlangte ein „gut“, das billigste (1,94 Euro) ein „ungenügend“. Fazit der Tester: Am besten auf heimische regionale Erdbeeren warten.

(dpa/emi)