Köln/Wolfsburg. Vor allem in der ersten Hälfte stellt der 1. FC Köln die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg in der Bundesliga immer wieder vor Probleme.

Puh, das war eine richtig schwere Geburt: Die Serie der Fußballerinnen des VfL Wolfsburg hält an, das Team feierte den vierten Pflichtspielsieg in Serie. Beim 4:1 (2:1)-Auswärtssieg in der Frauen-Bundesliga beim 1. FC Köln taten sich die Grün-Weißen gegen gute Gastgeber, aber auch wegen vieler eigener Fehler lange Zeit schwer. Das Ergebnis war deutlicher als der Spielverlauf. Svenja Huth, Dominique Janssen per Elfmeter, Vivien Endemann sowie Joker Joelle Wedemeyer erzielten vor 3600 Zuschauern im Franz-Kremer-Stadion die VfL-Tore.

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Die Wolfsburgerinnen taten sich gerade in der ersten Hälfte richtig schwer. Nach der Länderspielpause kam die Mannschaft von Trainer Tommy Stroot offensiv gegen richtig gute Kölnerinnen selten zum Zug. Defensiv zeigte der VfL große Schwächen. Er war vor allem über die Außenbahnen, wo links zunächst Janssen anstelle von Nuria Rabano verteidigte, aber auch in der Innenverteidigung extrem anfällig.

Köln stellt den VfL Wolfsburg defensiv immer wieder vor Probleme

Und so hatte der „Effzeh“ die erste richtig gute Möglichkeit der Partie: Marina Hegerings verunglückte Kopfballabwehr landete direkt vor den Füßen von Dora Zeller, doch ihr Abschluss geriet zu schwach. Zwar ging Wolfsburg durch das erste Saisontor von Huth, die eine ähnlich schwache Aktion von Janina Hechler per Dropkick bestrafte, in Führung.

Anna Gerhardt (rechts), Schwester von VfL-Profi Yannick Gerhardt, stellte Lynn Wilms und Wolfsburg vor allem in der ersten Hälfte immer wieder vor Probleme.
Anna Gerhardt (rechts), Schwester von VfL-Profi Yannick Gerhardt, stellte Lynn Wilms und Wolfsburg vor allem in der ersten Hälfte immer wieder vor Probleme. © imago/Beautiful Sports | BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl

Lange währte diese aber nicht, weil Köln sich keineswegs geschockt zeigte. Anna Gerhardt nutzte einen Wolfsburger Defensivfehler, schob völlig blank am zweiten Pfosten zum Ausgleich ein. Die Schwester von VfL-Profi Yannick Gerhardt, gehörte zu den auffälligsten Kölnerinnen und bereitete Lynn Wilms auf der rechten Abwehrseite in dieser umkämpften ersten Hälfte viele Probleme.

Janssen erzielt schmeichelhaftes 2:1 - FC bleibt Elfmeterpfiff verwehrt, dem VfL nicht

Gerhardt war auch an der nächsten guten FC-Aktion beteiligt, als sie aus gut 20 Metern knapp daneben zielte. Direkt vor dieser Szene hatte Wolfsburg mächtig Dusel, weil die wie der VfL in Durchgang 1 schwache Schiedsrichterin Karoline Wacker, die mit ihrem Team auch bei einigen Abseitsentscheidungen so richtig danebengriff, den Gastgeberinnen einen Elfmeter verwehrte. Hegering hatte Zeller klar am Schienbein getroffen, doch der fällige Pfiff blieb aus.

Dominique Janssen (rechts) traf in der Nachspielzeit der ersten Hälfte vom Punkt für die Wolfsburgerinnen. Es war das wichtige, aber zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte 2:1.
Dominique Janssen (rechts) traf in der Nachspielzeit der ersten Hälfte vom Punkt für die Wolfsburgerinnen. Es war das wichtige, aber zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte 2:1. © imago | BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl

Richtig gesehen hatte Wacker die nächste Strafstoß-Situation. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte traf Adriana Achcinksa Kathrin Hendrich regelwidrig im eigenen Sechzehner. Janssen ließ sich die Chance vom Punkt zur erneuten Führung nicht nehmen - es war das eher glückliche 2:1 aus Sicht der Gäste. Doppelt bitter für Köln: Keeperin Jasmin Pal verletzte sich beim Strafstoß an der Schulter, konnte nicht mehr weitermachen. Für sie kam nach der Pause die erst 17 Jahre alte Paula Hoppe zu ihrem Erstliga-Debüt.

Nächstes Klasse-Tor von Vivien Endemann sorgt für Entspannung

Es dauerte keine acht Minuten, da musste sie das erste Mal hinter sich greifen. Wolfsburg hatte die Partie inzwischen besser im Griff, da kam Endemann, die vor der Länderspiel-Pause im Pokal gegen Werder Bremen bereits einen Gala-Auftritt hingelegt hatte, aus 20 Metern zum Abschluss. Die 22-Jährige zögerte nicht, traf per Bogenlampen-Direktabnahme - ein klasse Treffer, bei dem Hoppe keine Chance hatte.

Der 1. FC, bei dem die Ex-Wolfsburgerin Lotta Cordes nach 68 Minuten eingewechselt wurde, hatte noch Chancen, es noch einmal spannend zu machen. Doch insgesamt hatte der VfL das Geschehen nun besser im Griff, brachte den Sieg nach Wedemeyers spätem Treffer letztlich souverän nach Hause. Doch es war trotz der vier eigenen Tore dieses Mal mehr Arbeitssieg als beim zuvor auch spielerisch so überzeugendem 5:0 im Cup gegen Bremen.

1:0-Torschützin Huth sagte hinterher bei MagentaSport: „Ich glaube, in der ersten Hälfte haben wir uns mit und gegen den Ball noch ein bisschen schwer getan. Wir haben uns danach aber deutlich gesteigert, Ball und Gegner laufen lassen und waren sehr dominant, so dass wir uns den Sieg auch verdient haben.“

Am Montag, 18. Dezember, steht für die Wolfsburgerinnen von 19.30 Uhr an das letzte Spiel des Jahres gegen Werder Bremen an.

Spiel kompakt:

1.FC Köln: Pal (46. Hoppe) - Wiankowska (79. Uebach), Vendelbo, Hechler, Gerhardt - Vogt (68. Cordes), Achcinska - Imping (88. Wilde), Beck, Schimmer - Zeller (68. Bidas).

VfL Wolfsburg: Frohms - Wilms, Hendrich, Hegering, Janssen (63. Hendrich) - Demann (70. Wedemeyer), Hagel (79. Xhemaili), Huth - Endemann, Popp (70. Kalma), Pajor (63. Brand).

Tore: 0:1 Huth (21.), 1:1 Gerhardt (25.), 1:2 Janssen (45.+3/Foulelfmeter), 1:3 Endemann (53.), 1:4 Wedemeyer (86.).

Gelb: - / Hegering.

Schiedsrichterin: Karoline Wacker (Lehrensteinsfeld).

Zuschauer: 3600 im Franz-Kremer-Stadion.