Jena. Wolfsburger Spieler wurden attackiert. Schon während des Spiels gab es Auseinandersetzungen zwischen beiden Fanlagern. Auch OB Weilmann äußert sich.

Der VfL Wolfsburg konnte von Glück sprechen, dass er die 1. Runde des DFB-Pokals bei Carl Zeiss Jena überstanden hat. Darin waren sich nach dem 1:0-Sieg des Bundesligisten alle Beteiligten einig. Die Emotionen kochten während und besonders nach dem Spiel aber noch einmal hoch. Das gipfelte in unschönen Szenen.

Einige Spieler des VfL wurden auf dem Stadionvorplatz von Fans aus Jena angegriffen. Es gab ein Handgemenge, in dem Pavao Pervan, Kevin Paredes, Bartosz Bialek, Bartol Franjic und Jakub Kaminski bedrängt und gestoßen wurden. Ordner oder Polizei waren zu der Zeit nicht vor Ort. Die VfL-Spieler zogen sich aber in einen sicheren Bereich zurück, bevor es richtig ausarten konnte.

Handfeste Auseinandersetzungen zwischen Fans beim Spiel zwischen VfL Wolfsburg und Carl Zeiss Jena

Schon während der Partie hatte es handfeste Auseinandersetzungen zwischen Fans beider Lager gegeben. Außerdem gelangten Zuschauer aus Jena am Ende der Partie in den Innenraum und mussten von Ordnern davon abgehalten werden, die jubelnden VfL-Spieler zu attackieren.

Niko Kovac hatte das Handgemenge vor dem Stadion nicht gesehen, aber der VfL-Trainer forderte, dass die Beteiligten „sanktioniert werden sollen“. Das sei nicht im Sinne des Sports.

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Auch Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann, der sich das Spiel live in Jena ansah, äußerte sich auf Instagram schockiert: „Ich selbst musste mit meinen Kindern ansehen, wie vermummte ‚Fans‘ aus Jena mit Schlagstöcken bewaffnet Jagd auf VfL-Fans gemacht haben.“ Die Sicherheitsstandards im Stadion seien unzureichend gewesen.

FC Carl Zeiss Jena will Zwischenfälle nach Pokal-Spiel untersuchen

Der FC Carl Zeiss Jena will im Hinblick auf die Zwischenfälle nach dem Pokalspiel gegen den VfL Wolfsburg nachgehen. Andreas Kuhn, Geschäftsführer der Stadionbetreibergesellschaft EAS GmbH: „Wir dulden es jetzt und in Zukunft nicht, dass einige wenige das kaputt machen, was hier aufgebaut wird.“ Man werde konsequent durchgreifen. „Auch Provokationen, egal von welcher Seite sie ausgehen, sind keine Rechtfertigung für Gewalt.“

Zuvor würden zu Beginn der Woche die Geschehnisse von Verein, Stadionbetreiber, Polizei und den Ordnungsdiensten ausgewertet. FCC-Präsident Klaus Berka und Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Mario Voigt erklärten im Namen der Vereinsgremien: „Wir möchten uns beim VfL Wolfsburg und speziell den betroffenen Spielern für das mutmaßliche, inakzeptable Fehlverhalten einiger weniger entschuldigen.“ Zugleich lobten sie das „tolle, stimmungsvolle Fußballfest“ und die leidenschaftliche Atmosphäre „der überwiegenden Mehrheit der Fans“.

Auch im Wolfsburger Gästeblock wurde gezündelt. Bereits am letzten Spieltag der vergangenen Saison gab es Bengalo-Ärger: Der VfL musste 40.500 Euro Strafe zahlen.
Auch im Wolfsburger Gästeblock wurde gezündelt. Bereits am letzten Spieltag der vergangenen Saison gab es Bengalo-Ärger: Der VfL musste 40.500 Euro Strafe zahlen. © regios24 | Darius Simka

Auch der DFB kündigte am Sonntag an, dass sich der Kontrollausschuss des Deutschen Fußballbundes der Sache annehme. Dr. Anton Nachreiner, der Vorsitzende des DFB-Kontrollausschusses, sagt dazu: „Wir werden die Vorgänge untersuchen.“

Das traditionsreiche Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena glich wegen des Umbaus einer Großbaustelle. Daher waren nur zwei der geplanten vier Tribünen nutzbar. Die Zuschauerkapazität wurde für das Erstrundenspiel im DFB-Pokal auf 6100 Zuschauer reduziert. Rund 600 Fans waren aus Wolfsburg angereist.