Wolfsburg. Wolfsburgs WM-Fahrer: Der Schweizer hat sein Land erst zur WM geschossen – und hat beim Turnier viel vor.

. Die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland ist in vollem Gange. Mit Koen Casteels (Belgien) und Jakub Blaszczykowski (Polen) sind nur zwei aktuelle Spieler des VfL Wolfsburg dabei – so wenige wie lange nicht. Dennoch steckt viel Wolfsburg in der WM. 14 Spieler mit VfL-Vergangenheit sind in neun Nationalmannschaften vertreten. In einer Serie porträtieren wir diese. Heute geht es um Ricardo Rodriguez.

Im Spätherbst des vergangenen Jahres löste Rodriguez kurzzeitig eine mehr als 700 Jahre alte Legende als Schweizer Volksheld ab. Mit seinem Elfmetertor in den WM-Play-offs gegen Nordirland erreichte der Linksverteidiger Heldenstatus – und war populärer als Wilhelm Tell, den Schweizer Freiheitskämpfer des 14. Jahrhunderts, der fünfhundert Jahre später von Friedrich Schiller in einer Heldensaga verschriftlicht wurde. Mit dem 1:0-Sieg dank Rodriguez’ Treffer und einem 0:0 im Rückspiel, in dem der Ex-Wolfsburger und heutige Mailänder einen nordirischen Schuss von der eigenen Torlinie kratzte, war die WM-Teilnahme sicher. Als neuer Wilhelm Tell fühlte sich der zurückhaltende Schweizer aber nicht. „Ich bin kein Held. Ich habe nur meinen Teil dazu beigetragen, dass wir nach Russland fahren, mehr nicht. Jeder andere war genau so wichtig wie ich“, sagte er damals im WN-Interview ganz bescheiden.