Süpplingen. Der FC Schunter bezwingt im Finale des Fußball-A-Kreispokals den aufopferungsvoll kämpfenden Helmstedter SV mit 3:2

Es war ein gutes Gefühl, dass der NFV-Kreis Helmstedt am Samstag mal wieder auf regulärem, sportlichem Weg einen Sieger des
A-Kreispokals ermitteln konnte. Nach einer Entscheidung in einem reinen Elfmeterschießen (ohne vorheriges Spiel) in 2020 sowie dem Losentscheid über den Bezirkspokal-Teilnehmer im vergangenen Jahr, trafen nun am großen Finaltag in Süpplingen der frisch gekürte Kreismeister FC Schunter und der Helmstedter SV aufeinander. Nach einem echten Pokalfight behauptete sich Schunter knapp mit 3:2.

Nach nicht mal 30 Sekunden zeigt der Schiedsrichter auf den Punkt

Nach einer Viertelstunde hatte es nicht so ausgesehen, als würde es spannend werden, denn das Finale begann mit einem Paukenschlag: Der FC schlug einen ersten langen Ball, Dominik Claus stürmte los und wurde im Strafraum von den Beinen geholt. Nach weniger als 30 Sekunden musste Florian Cacalowski in seinem letzten Spiel als leitender Schiedsrichter schon auf den Punkt zeigen. Claus trat selbst an und verwandelte sicher.

Zwar hatten die Helmstedter danach zwei Halbchancen, gegen den Ball fanden sie zunächst aber keine Balance zwischen hohem Anlaufen des Gegners und defensiver Absicherung. Dadurch fiel es dem FC recht leicht, die HSV-Abwehr zu überspielen. So wurde in der 12. Minute Amed Koulibaly rechts freigespielt. Mit Ruhe und Übersicht legte er die Kugel quer, Steffen Bellina brauchte nur noch einzuschieben.

Die Kreisstädter ließen sich auch danach im Aufbau von Schunters Druck verunsichern. „Ich hatte das Gefühl, dass der HSV nicht erwartet hatte, dass wir so draufgehen würden“, sagte FC-Trainer Julien Wossmann. Sein Gegenüber, HSV-Coach Marco Behse, befand: „Wir haben die ersten 20 Minuten verschlafen. Da fehlte uns der Mut, irgendwie waren wir gehemmt.“ Das besserte sich nach der ersten Trinkpause – die war angesichts der über 30 Grad dringend erforderlich.

Der Helmstedter SV fängt sich und gestaltet das Finale offen

Behse trieb sein Team an, den FC noch mutiger anzulaufen. Das tat es. Zweimal eroberte Schittko so den Ball – einmal zog er selbst ab, einmal bediente er Stachowski, aber beide verzogen. Bei einem weiteren Versuch von Lars Reinert musste Josh Lüddecke in Schunters Kasten erstmals zupacken. Es zeigte aber: Der HSV war endlich da, und er war nun defensiv etwas besser organisiert und ruhiger am Ball.

Einmal musste Coach Behse aber noch die Luft anhalten. Bellina, wieder steil eingesetzt, bediente Claus im Zentrum. Seinen ersten Schuss wehrte Kevin Rajewski im HSV-Tor mit dem Fuß ab. Der Ball landete erneut bei Claus, dessen zweiter Versuch am Pfosten landete (39.). Auch auf der Gegenseite rettete einmal das Aluminium, als Salem Ghali erkannte, dass Lüddecke etwas weit vorm Tor stand, und fast von der Mittellinie schlenzte – Latte (45.).

„Ich habe den Jungs gesagt, dass sie trotz des 0:2 daran glauben sollen, dass sie es noch schaffen können“, sagte Behse. „Sie hatten in dieser Saison mehrfach Rückstände gedreht.“ Und keine zwei Minuten nach Wiederbeginn war wieder Spannung drin: Stachowski scheiterte nach einem Steilpass zunächst an Lüddecke, blieb aber in Ballbesitz und versenkte den Nachschuss. In der 63. Minute zog Stachowski dann aus halblinker Position ab, Schunters Keeper konnte den Ball nicht festhalten – der aufgerückte Lukas Blank staubte zum 2:2 ab.

Joker Kutscher erzielt im letzten Spiel für die Erste des FC Schunter den Siegtreffer

Spätestens jetzt war es ein richtiger Kampf, die Fouls und Nickligkeiten häuften sich. Dann, in einer eigentlich unscheinbaren Szene, standen die Helmstedter im Zentrum nicht dicht genug an Max Kutscher. Der zog aus rund 20 Metern trocken ab, der Ball schlug flach rechts ein – das 3:2 (71.). Wossmann erklärte: „Für Max war es das letzte Spiel in der ersten Mannschaft. Ich hatte ihm vorher gesagt, dass ich ihn bringen und er eine Bude machen würde.“ Dass es sogar die entscheidende wurde, machte es für beide umso süßer. Denn obwohl der HSV nach dem erneuten Rückstand weiter aufopferungsvoll kämpfte, kam er in den letzten 20 Minuten zu keinem ganz klaren Abschluss mehr.

Behse bedauerte zwar, dass es für sein Team kein Happy End gab. „Die Jungs haben aber eine super Einstellung gezeigt. In der zweiten Halbzeit haben wir es sehr ordentlich gemacht. Letztlich hat Schunter aber verdient gewonnen.“ Bela Westphal, Co-Trainer des FC, sagte: „Es fühlt sich super an, als Double-Sieger aus der Saison zu gehen. Ich bin superstolz auf die Mannschaft.“ Mit einem Augenzwinkern ergänzte er: „Jetzt hat sie sich die üppige anderthalbwöchige Sommerpause redlich verdient.“ Denn da Ende
Juli schon das erste Pflichtspiel der neuen Saison ansteht, bleibt dem FC kaum Zeit zum Verschnaufen.

Tore: 1:0 Claus (1./FE), 2:0 Bellina (12.), 2:1 Stachowski (47.), 2:2 Blank (62.), 3:2 Kutscher (71.).

Die Ergebnisse des Finaltags:

A-Kreispokal Männer
FC Schunter – Helmstedter SV 3:2
B-Kreispokal Männer
FC Türk Gücü Helmstedt II – SG Rottorf/Viktoria Königslutter II 4:0
Ü32-Altherren-Kreispokal
FC Nordkreis – Helmstedter SV 6:5 n. E.
Kreispokal der Frauen (7er)
TVB Schöningen – FC Schunter 2:0

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