Rostock. Bei Hansa Rostock macht die Eintracht trotz langer Unterzahl einen guten Job – verliert aber dennoch mit 1:2. Zum Klassenerhalt reicht’s dennoch.

Es ist vollbracht. Eintracht Braunschweig bleibt in der 2. Fußball-Bundesliga. Ohne Drama bis ging’s dann aber wieder nicht. Die Blau-Gelben machten ihre Hausaufgaben beim 1:2 (0:0) bei Hansa Rostock nicht. Deshalb war Schützenhilfe gefragt. Und die gab’s vom 1. FC Magdeburg. Der fertigte Arminia Bielefeld mit 4:0 ab – und sicherte den Blau-Gelben damit den Klassenerhalt.

Trainer Michael Schiele hatte im Vorfeld eine aktive Spielgestaltung der Blau-Gelben versprochen. Und seine Spieler kamen diesem Appell nach. In der Anfangsphase war Eintracht druckvoll im Gegenpressing, suchte spielerische Lösungen – und zügig den Weg in die Spitze. Einzig: Torchancen sprangen dadurch zunächst noch nicht heraus. Die erste hatte Fabio Kaufmann in der 15. Minute. Das war aber gleich eine dicke. Anthony Ujah schickte den etwas überraschend in die Startelf gerückten Keita Endo auf der rechten Seite auf die Reise. Die Flanke des Japaners landete am langen Pfosten bei Kaufmann. Rostocks Keeper Markus Kolke musste sich ganz breit machen – konnte den Schuss aber parieren. Lesen Sie hier die Noten der Eintracht-Spieler.

Anton Donkor fliegt früh vom Platz

Eigentlich war alles in Ordnung. Dann schwächten sich die Braunschweiger selbst. Linksverteidiger Anton Donkor ging in der 22. Minute zum zweiten Mal zu ungestüm in einen Zweikampf – und sah Gelb-Rot (22.). 70 Minuten lang musste Eintracht nun in Unterzahl überstehen. Beinahe hätte sie kurz danach auch noch einem Rückstand hinterherrennen müssen. Der Fernschusstreffer von Kevin Schumacher würde aber wegen einer Abseitsstellung von Schiedsrichter Daniel Schlager wieder einkassiert.

Eintrachts Klassenerhalt im Mini-Ticker

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Das Spielgeschehen änderte sich dadurch natürlich ein wenig. Für Braunschweig würde es in Unterzahl schwieriger, Offensivdruck aufzubauen. Und mit einem Mann weniger liegt’s ja nahe, sich etwas zurückzuziehen. Oder eben nicht. In der 43. Minute erzielte Eintracht den Ausgleich – in der Statistik der Abseitstore zumindest. Ujah hatte nach einer Flanke von Immanuel Pherai mustergültig eingenickt, feierte bereits mit den Fans – stand aber in der verbotenen Zone.

Eintracht Braunschweig verkauft sich gut – frohe Kunde im Kampf um den Klassenerhalt

Und dennoch: Die Eintracht war im ersten Durchgang im Ostseestadion gut im Spiel. Im rappelvollen Gästeblock war ordentlich Alarm. Und aus den anderen Stadien gab’s frohe Kunde. Zwar lag der 1. FC Nürnberg in Paderborn mit 1:0 in Front. Magdeburg führte aber gleichzeitig 2:0 gegen den Tabellensechzehnten Arminia Bielefeld. Das 0:0, das sich die Blau-Gelben zur Pause verdient hatten, würde in dieser Konstellation für den Klassenerhalt reichen.

Löwengebrüll- Vor dem Spiel der Spiele in Rostock

Kurz nach der Pause klingelte es dann schon wieder. Allerdings nicht an der Ostsee. Der 1. FC Magdeburg hatte auf 3:0 erhöht. Das entspannte die Lage in Rostock aus blau-gelber Sicht so sehr wie das Öffnen des Gürtels nach einem fetten Weihnachtsessen. Doch wie immer gilt: Besser man macht trotzdem die eigenen Hausaufgaben. Und Eintracht war bemüht, diesem Vorsatz nachzukommen. An einer Endo-Flanke rutschten im Hansa-Strafraum noch Freund und Feind vorbei. Kaufmanns anschließender Schuss wurde zum Eckball abgefälscht. Auch der wurde gefährlich. Ujah kam unter Bedrängnis aber nicht richtig zum Abschluss (55.).

Hansa Rostock geht in Führung

Doch dann lag plötzlich doch Rostock vorn. Nach einem langen Einwurf stieg Lukas Fröde im Strafraum von Eintracht Keeper Ron-Thorben Hoffmann hoch und nickte zur 1:0-Führung der Hausherren ein (58). Das Schiele-Team aber weigerte sich aufzustecken. Kurz nach dem Gegentreffer drückte der gerade eingewechselte Bryan Henning im Hansa-Sechzehner ab, zielte aber zu hoch.

Der Dezibel-Pegel im Ostseestadion stieg derweil gewaltig. Die Rostocker Fans feierten ihr Team in einem lautstarken Wechselspiel zwischen den Tribünen. Klar, Hansa hat seit einer Woche sicher, was die Eintracht noch eintüten will: den Klassenerhalt in Liga 2.

Immanuel Pherai gleicht per Strafstoß aus

Was da hilft? Ein Treffer. Und den besorgte Pherai. Der Niederländer versenkte in der 69. Minute einen Strafstoß. Kaufmann war vorher klar im Sechzehner gelegt worden. 1:1 – das musste jetzt doch reiche. Schließlich spielte auch Magdeburg weiter fleißig mit, hatte Bielefeld mittlerweile das 4:0 eingeschenkt.

Das schien sich auch bis zu den Spielern durchgesprochen zu haben. Die ganz große Hektik jedenfalls kam nicht auf im Braunschweiger Spiel. Mit einem Magdeburger Sieg allein wäre der Klassenerhalt schließlich schon geritzt. Bei Auswechslungen trabten die Blau-Gelben dann schon mal locker vom Platz. Wäre da noch große Gefahr in Verzug gewesen, hätte das anders ausgesehen. Und gut, das die Magdeburger halfen. Denn kurz vor dem Abpfiff gelang den Hausherren dann doch noch der Siegtreffer.

Eigentlich hätte es die Eintracht auch aus eigener Kraft schaffen können. Aber Eintracht-Fans sind ja mittlerweile daran gewöhnt, dass Saisons nur selten entspannt austrudeln. Umso schöner, wenn es am Ende etwas zu feiern gibt. So wie an diesem sommerlichen Nachmittag in Rostock. Und in der kommenden Spielzeit gibt’s dann schon die Chance auf einen Sieg in Rostock – wieder in der 2. Liga. Denn Eintracht bleibt drin.

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