Hannover. Kurz nach Spielbeginn mussten die Spieler kurzzeitig unterbrechen. Im Braunschweiger Fanblock zündeten Besucher Feuerwerkskörper.
Das Niedersachsen-Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig ist in der 2. Fußball-Bundesliga schon nach anderthalb Minuten für kurze Zeit unterbrochen worden. Grund waren Feuerwerkskörper und Böller, die im Braunschweiger Fanblock gezündet und teilweise Richtung Zuschauerränge mit Hannover-Anhängern geworfen wurden.
Das Duell der beiden rivalisierenden Clubs findet am Samstag unter großen Sicherheitsvorkehrungen statt. Unter anderem blieben im Stadion rund um den Gästeblock etwa 7000 Plätze leer, um beide Fangruppen besser voneinander trennen zu können.
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Braunschweig und Hannover: Konkurrenz schon lange vor Fußball
Die Rivalität der beiden Fußballclubs begann bereits lange bevor Fußball überhaupt erfunden war, wie t-online berichtet. Vor langer Zeit, im Jahr 1140, kürte Heinrich der Löwe die Stadt Braunschweig zur Hauptstadt des Herzogtums Sachsen. Knapp 500 Jahre später entschied Herzog Georg von Calenberg allerdings, seine Residenz in Hannover zu wählen. Dadurch wurden die Hannoveraner Kurfürsten und herrschten seit 1636 über die Provinz.
Eintracht Braunschweig im Derby gegen Hannover
Die Braunschweiger wollten ihre Macht zurückerobern. Dafür schlossen sie ein Bündnis mit Frankreich, doch Hannover schlug ihren Aufstand gewaltsam nieder. Wirtschaftlich und kulturell blieben die beiden Städte aber Rivalen.
Erste Bundesliga stachelte Rivalität weiter an
Der Beginn der Bundesliga in den Jahren 1962 und 1963 trug nicht dazu bei, die Konkurrenz beider Städte zu schmälern. Damals begann die Bundesliga mit 16 Vereinen, schreibt t-online. Mit dabei war die Eintracht aus Braunschweig. Hannover 96 nicht. Und das obwohl der Verein eine bessere finanzielle Aufstellung hatte und in der 12-Jahres-Wertung vor den Braunschweigern lag. Außerdem verfügten die Hannoveraner über das größte Stadion in Niedersachsen.
Dennoch – Hannover 96 war nicht bei der ersten Bundesliga 1962 dabei. Es heißt, dass Braunschweig ausgewählt wurde, weil der Clubpräsident der Eintracht sich für die Einführung einer Norddeutschen Spitzenliga ausgesprochen hatte. Und das als einziger Clubpräsident in Norddeutschland. Hannover 96 versuchte damals, gegen die Lizenzvergabe zu klagen. Das wies der DFB aber ab.
alr/dpa