Braunschweig. Beim Braunschweiger Fußball-Drittligisten gibt es einen Bezug zu einem nachgewiesenen Corona-Fall bei Hannover 96.

Jetzt hat es auch Eintracht Braunschweig erwischt. Beim Fußball-Drittligisten gibt es im Betreuerteam einen Kontakt zu einem Corona-Fall. Daraufhin hat der Verein am Donnerstag vorsorglich alle Spieler nach Hause geschickt. Am Freitag hat die Mannschaft frei. „Ab Samstag findet das Training bis auf Weiteres unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt“, teilte der Verein am Donnerstag mit.

Der Corona-Alarm in Braunschweig steht im Zusammenhang mit dem ersten positiven Befund im deutschen Profifußball. Bei Tim Hübers, Spieler von Zweitligisten Hannover 96, wurde der Virus am Mittwoch festgestellt. Inzwischen ist mit Jannes Horn, Leihspieler vom 1. FC Köln, gebürtiger Braunschweiger und ehemaliger Spieler des VfL Wolfsburg, ein zweiter 96-Spieler positiv getestet. Die ganze Mannschaft von Hannover befindet sich deshalb für 14 Tage in häuslicher Quarantäne. Über seinen Bruder Florian Horn, der Physiotherapeut bei der Eintracht ist, könnte der Virus nun auch ins Löwen-Team gekommen sein.

„Auf Anordnung des Gesundheitsamtes wurde Florian Horn nun ebenfalls in eine häusliche Quarantäne geschickt. Der 37-Jährige zeigt keinerlei Symptome und wird derzeit auf das Virus getestet. Die Verantwortlichen von Eintracht Braunschweig befinden sich in engem Austausch mit dem Gesundheitsamt und stimmen mit der Behörde das weitere Vorgehen ab“, schrieb der Klub in einer Mitteilung auf seiner Internetseite.

Die Stadt Braunschweig erklärte dazu: „Es gibt keinen Verdachtsfall bei Eintracht Braunschweig. Vielmehr ist eine Person aus dem Betreuerteam Kontaktperson zu einem bestätigten Fall in Hannover. Der Mann zeigt allerdings ebenso wie seine Familie bisher keine Symptome. Damit ist er bisher kein begründeter Verdachtsfall und es wird auch vorerst kein Abstrich genommen. Er wird vom Gesundheitsamt aufgefordert, jetzt mit seiner Familie für die Dauer von zwei Wochen (ab dem letzten Kontakt mit der infizierten Person) in häuslicher Isolation zu bleiben und sich zu melden, wenn Symptome auftreten.“ Angesichts dieser Sachlage gebe es derzeit keine Veranlassung zu der Annahme, dass sich weitere Personen bei Eintracht in häusliche Isolation begeben müssten.

Die sportliche Lage bei den Blau-Gelben rückt durch diese Entwicklung im Moment komplett in den Hintergrund. Sportdirektor Peter Vollmann ist als Krisenmanager gefragt. Allerdings nicht, um mit Trainer Marco Antwerpen die 0:3-Niederlage bei Hansa Rostock aufzuarbeiten. Für das Duo stellt sich nun die Frage, wie sie bei der ungewissen Zukunft die Mannschaft auf eine Fortsetzung der Saison vorbereiten kann.

Eigentlich hatte Vollmann zusammen mit Geschäftsführer Wolfram Benz geplant, am nächsten Montag nach Frankfurt zu reisen, um mit dem Deutschen Fußball-Bund und anderen Klub-Vertretern das weitere Vorgehen in der Corona-Krise zu beraten. „Unsere Drähte zum Gesundheitsamt glühen. Wir warten ab, was uns gesagt wird, was wir tun können“, berichtet Vollmann.

Er wurde am Donnerstag von Antwerpen angerufen, als die positive Corona-Bestätigung von Florian Horns Bruder Jannes kam. Dann musste die Eintracht erstmal reagieren. „Den Spielern wurde gesagt, dass sie in der Kabine bleiben sollen und nicht rausgehen zum Training. Danach haben wir sie gleich nach Hause geschickt, mit dem Hinweis, dass sie nicht noch Einkaufen oder Essen gehen sollen“, erzählt Vollmann. So sollten die Kontakte der Profis mit anderen Menschen auf das Nötigste reduziert werden.

Das gilt nicht nur für die Profis, sondern die ganze Eintracht-Familie. Um das Ansteckungsrisiko für alle Seiten zu minimieren, bleibt die Geschäftsstelle an der Hamburger Straße bis auf Weiteres für den Publikumsverkehr geschlossen. Außerdem wurden die Heimspiele der U19 und U15 abgesagt. Alle weiteren Begegnungen finden nach aktuellem Stand statt. Die Begegnung der U17 gegen Hannover 96 findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der Trainings- und Spielbetrieb der zweiten Mannschaft ist vorerst abgesagt.

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