Braunschweig. Die Footballer fahren am Sonnabend nach Köln. Nathaniel Morris feiert dann sein Comeback im Löwen-Trikot und hat sich viel vorgenommen.

„Ich freue mich richtig auf das Spiel – endlich wieder für die Lions auf dem Feld stehen“, jubelt Nathaniel Morris. Der Passempfänger in Diensten der Braunschweiger Bundesliga-Footballer hat seine Wechselsperre abgesessen und wird nach fünf Spielen an der Seitenlinie und langen Wochen auf dem Trainingsplatz am Samstag in Köln auflaufen können.

Für die Crocodiles ein Spieler mehr, der Kopfzerbrechen bereitet. So zumindest sieht es Morris. „Sie haben einen Spieler mehr gegen sich, der ihnen das Leben schwer machen wird“, sagt Morris. Und das nicht zu unrecht. Im Vorjahr führte der 26-jährige die teaminterne Statistik der Passempfänger an – 71 gefangene Bälle, 1138 Meter Raumgewinn und 18 Touchdowns. Mit seiner Schnelligkeit und seinem explosiven Stil begeisterte der quirlige Morris die eigenen Fans und ließ die Gegner verzweifeln. Und für die kommt es noch dicker: „Ich bin jetzt noch explosiver und schneller“, kündigt der US-Amerikaner mit portugiesischem Pass selbstbewusst an. Weiß aber auch, dass er ein Puzzleteil im Gesamtbild sei. Das große Ziel stehe über allem: „Ich will dem Team helfen zu gewinnen. Die Zahlen aus dem Vorjahr habe ich auch nur zusammenbekommen, weil ich sehr gute Mannschaftskollegen habe. So stellen wir jeden Gegner vor große Herausforderungen.“

Nach Wochen ohne Punktspiel und zahllosen Trainingseinheiten ist die Motivation groß. Die Zeit wurde derweil gut genutzt, auch und insbesondere, um sich mit seinem Quarterback Jadrian Clark und somit künftigem Passgeber abzustimmen. „Er war der Erste, den ich bei meiner Ankunft gesehen habe. Wir haben daran gearbeitet, dass die Chemie auf dem Feld stimmt. Und auch abseits. Wir sind Freunde geworden. Das hilft im Spiel“, berichtet Morris.

Beinahe nahtlos dürfte sich der Neuzugang also ins Spielgeschehen einfügen. Für das ist ein harter Kampf wie im Hinspiel zu erwarten. Die Gastgeber stehen derzeit auf dem ersten Play-off-Platz für die Endspielrunde und werden darauf bedacht sein, diesen zu verteidigen. Beim 42:21-Sieg im Eintracht-Stadion dauerte es etwas, bis die Lions die Crocodiles-Abwehr knacken konnten. Dann dominierten die Braunschweiger das Geschehen aber durchweg über das Passspiel, das Spiel auf dem Boden kam nie so richtig zur Entfaltung. Wenngleich der Laufangriff mit dem Neuzugang Christopher McClendon, der vor seinem zweiten Einsatz steht, mehr Variabilität besitzt, wird in Köln auch im Rückspiel viel mit den geworfenen Bällen zu holen sein. Und da spielt Morris eine zentrale Rolle.

Der jedenfalls freut sich auf die German Football League nach einem Intermezzo in Italien, wo Morris für die Bergamo Lions spielte. „Football ist Football klar – aber in Italien ist alles kleiner. Weniger Import-Spieler, also mehr Druck auf den Schultern derer, die da sind, eine kleinere Liga und wenige Teams, die konkurrenzfähig sind“, berichtet Morris. Dennoch: Es sei eine sehr gute Gelegenheit gewesen und habe viele gute Erfahrungen mit sich gebracht. „Das Wetter war gut und das Essen“, lacht Morris, „acht Kilo habe ich zugelegt gehabt. Aber die sind mittlerweile wieder runter.“ Das Kilo-weg-Training ist einer der Gründe für die erhöhte Gefahr – schneller und explosiver.