Wolfsburg. Ein Grizzlys-Profi drückt wieder die Schulbank. Urgestein Christoph Höhenleitner lässt sich nebenbei zum Eishockeytrainer ausbilden. Den Wolfsburger Nachwuchs wird es freuen.

Das nennt man wohl eine berufsbegleitende Ausbildung! Christoph Höhenleitner, dienstältester Profi des Eishockey-Erstligisten Grizzlys Wolfsburg, bildet sich zum Trainer weiter. Das erste Ausbildungsmodul hat er bereits hinter sich, im Juli folgt das zweite. Und die Tests zum Erhalt des C-Scheins stehen an.

„Mal schauen, wenn es mir gefällt, kann ich mir vorstellen, es nach meiner Aktiven-Zeit beruflich zu machen“, sagt der 34-jährige Familienvater. Noch möchte er zwar einige Jahre als Stürmer des DEL-Teams sein Geld verdienen. Erste Erfahrungen als Coach wird er jedoch bereits in diesem Winter sammeln. „Wenn es unser Trainingsplan zulässt, werde ich versuchen, so oft wie möglich mit dem Grizzlys-Nachwuchs aufs Eis zu gehen.“

Lernen vom klubeigenen Idol – das wird den Kindern und Jugendlichen ganz sicher zusätzliche Motivation verleihen. Für seinen möglicherweise zukünftigen Job büffelt „Höhi“ nebenbei fleißig Theorie. Der erste von zwei Lehrgängen fand bereits Ende April in Füssen statt. Reichlich Eishockey-Prominenz tummelte sich dort. Die Ex-Nationalspieler Patrick Reimer (Nürnberg) und Daniel Kreutzer (Düsseldorf/Karriere beendet) waren ebenso da wie der frühere Wolfsburger DEL-Crack Sebastian Osterloh. Peter Flache, Chris Heid und Nathan Robinson zum Beispiel kennen Eishockey-Fans ebenfalls aus der höchsten deutschen Spielklasse.

„Die vier Tage in Füssen waren anstrengend, aber sehr lehrreich und interessant“, erzählt Höhenleitner. Karl Schwarzenbrunner, der Bundestrainer für Wissenschaft und Ausbildung, hatte diesen speziellen Lehrgang extra für aktuelle beziehungsweise ehemalige Profis angeboten. Für Höhenleitner eine tolle Chance. Die Vorstellung, dass der seit 2007 ununterbrochen bei den Grizzlys spielende gebürtige Dachauer irgendwann eine tragende Rolle in der Grizzlys-Nachwuchsarbeit übernimmt, ist genial. „Seniorentrainer zu sein, kann ich mir im Moment nicht vorstellen. Jugendtrainer schon. Wenn mir der Job gefällt, wäre es selbstverständlich sehr angenehm, in Wolfsburg zu arbeiten. Schließlich bin ich hier zu Hause.“