Braunschweig. Hans Söllner hat Systemkritik im bayerischen Dialekt im Gepäck. Seit 20 Jahren steht der Musiker auf der Bühne.

Er ist eine Mischung aus Bob Dylan, Johnny Cash und einem bayerischen Wilderer: Der Liedermacher Hans Söllner spielt am Donnerstagabend in der Stadthalle Braunschweig. Seit 20 Jahren steht der Bayer mit Gitarre und Mundharmonika in der Songwriter-Tradition amerikanischer Direktheit auf der Bühne. Söllners Blick aufs Leben gilt als unbestechlich. Er wünscht sich eine gerechte Welt. Seine Wut auf die, die diese Welt und ihre Lebewesen zerstören wollen, kommt mit Urgewalt.

„Wir haben vergessen, dass wir die einzige Spezies sind, die sich dazu entscheiden kann, etwas zu verändern. Wir können das Elend beenden, bevor das Elend uns beendet. Ich versuche an das Gute zu glauben, auch wenn mir das nicht immer gelingt und ich immer wieder in meinen Liedern unsere Verlogenheit zeige“, sagt Söllner über seine Lebensphilosophie.

In seinen Texten geht es um gesellschafts- und systemkritische Themen, insbesondere gegen die CSU und für die Legalisierung von Marihuana. In seinem Dialekt, die nicht nur ein bisschen Bayern spielen will, lebt Söllner in dem was und wie er es sagt, mit aller Kraft und unglaublichem Nachdruck.

In der Zeit von 1982 bis 2013 hat Hans Söllner 19 Alben veröffentlicht. „Hey Staat“ ist eine seiner ersten Platten, und schon damals präsentiert sich der Gitarrist und Sänger als einer, der die Meinung gerade heraus sagt – so direkt, dass es diejenigen, die angesprochen sind, gelegentlich wie ein Faustschlag trifft. Wortgewandt und kein bisschen müde wettert er, natürlich in schönstem Bayerisch, gegen Staat, Polizei und Obrigkeit.

Die Süddeutsche Zeitung beschreibt ihn so: „Wir haben keinen Besseren als diesen kiffenden, fluchenden, Staat, Kirche und Religion und den gehobenen Geschmack beleidigenden und dann auch noch das Hochdeutsche weiträumig umfahrenden Rastafari. Habe die Ehre, Herr Söllner.”

Karten für das Konzert sind bei der Konzertkasse und den Geschäftsstellen des BZV, Tel: (0531) 1 66 06, und bei den anderen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.