Burgdorf. Damit die Akzeptanz hoch ist, wird die Anwendung beim Neujahrsempfang gezeigt. Die Geräte sind ein Herzenswunsch. In Kürze wird er erfüllt.

Es ist allen eine echte Herzensangelegenheit: Alle fünf Ortschaften der Gemeinde Burgdorf werden in den nächsten Wochen mit Defibrillatoren ausgestattet. Die Wählergemeinschaft „Bürger für Burgdorf“ (BfB) hatte einen entsprechenden Antrag für die gut 10.000 Euro schwere Investition auf den Weg gebracht. Finanziell gestemmt wird sie durch die Samtgemeinde.

10.000 Euro? „Ja, der Kaufpreis für ein Gerät liegt bei rund 2000 Euro“, bestätigte Alexander Kott, Ratsherr der Gemeinde Burgdorf und Mitglied der BfB-Wählergemeinschaft am Samstagvormittag. Im Rahmen des Neujahrsempfangs der Gemeinde bestand nach dem offiziellen Teil die Gelegenheit für alle Bürger, selbst Hand anzulegen und die Bedienung des hochmodernen Gerätes an einer Übungspuppe auszuprobieren. Fach- und Berufsfeuerwehrmann Tim Feder stand für Fragen rund um das Gerät und die Anwendungstechnik parat.

„Der Knackpunkt ist, die Leute trauen sich nicht zu helfen. Dabei kann man wirklich gar nichts falsch machen. Falsch wäre es nur, nichts zu tun“, betonte Feder.

Die Geräte seien so gebaut, dass sie von jedem bedient werden können. Potenzielle Anwender müssten nur den Angaben des Gerätes Folge leisten. Zudem seien die korrekten Anwendungs- und Klebepunkte der Pads auch bildlich dargestellt. Ein technisches Novum laut Feder: Die Geräte sind nach dem Betätigen der „Baby-Taste“ auch für die Behandlung von Babys und Kleinkindern anwendbar.

Die lebensrettenden Geräte werden frei zugänglich an den fünf Feuerwehrhäusern in der Gemeinde aufgehängt. „Alle Feuerwehrhäuser haben zentrale Lagen in den Orten, so fiel die Standortentscheidung. Die Feuerwehren selbst haben mit der Installation oder der Wartung nichts zu tun“, erklärte Kott. Dafür werden Wartungsverträge abgeschlossen, die eine permanente Funktion der Defibrillatoren sicherstellen. Sie sind zwar wartungsarm, aber eine gelegentliche Kontrolle oder der Austausche der Batterien alle zwei Jahre sein doch erforderlich.

Die wetterfesten und wasserdichten Kunststoffboxen an den Feuerwehrhäusern wurden bereits installiert. Das Anbringen der Defibrillatoren wird in den kommenden Wochen erfolgen.

Ach so, Schelmen, denen eine unrechtmäßige Nutzung ohne Notfall in den Kopf kommen könnte, sei folgendes gesagt: Die Entnahme des Gerätes aus der Spezialbox ist mit einem Alarmsignal gekoppelt, die auch eine SMS als Notruf absetzt, denn es kann sich ja nur um einen medizinischen Notfall handeln. Ein Missbrauch des Geräts wäre strafbar.