Salzgitter. Der Junge fiel in Lebenstedt aus einem Fenster im dritten Stock eines Wohnhauses. Warum für die Polizei viele Fragen offen sind.

Eine Tragödie hat sich am Dienstagmittag in der Innenstadt von Lebenstedt ereignet. Ein kleiner Junge, gerade einmal drei Jahre alt, ist gegen 14 Uhr im dritten Stock aus dem Fenster eines Mehrfamilienhauses in der Lessingstraße in die Tiefe gestürzt. Das Kind muss viel Glück gehabt haben, sagte Polizeisprecher Matthias Pintak unserer Zeitung. Es überlebte den Sturz mit Verletzungen und musste mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus in Braunschweig gefolgen werden.

Warum für die Polizei in Salzgitter viele Fragen zum Sturz des Kindes in der Lessingstraße offen sind

Zeugen des Vorfalls gab es offenbar nicht. „Für uns sind viele Fragen offen“, sagte Pintak am Mittwoch. Die Beamten schließen allerdings aus, dass das Kind vorsätzlich gestoßen oder gar geschubst wurde. Zu klären sei, wie der Junge in der Wohnung im dritten Stock unbeaufsichtigt ans Fenster gelangt sei und warum er dann in die Tiefe fiel.

Die Beamten gehen laut Pintak derzeit nicht von einer Lebensgefahr für den Jungen aus. Die Polizei ermittelt nun, wie es zu dem Unfall kam – und ob eine fahrlässige Körperverletzung vorliegt.

Wo Kleinkinder in der Vergangenheit aus großer Höhe gestürzt sind

Dass Kleinkinder aus großer Höhe in die Tiefe stürzen und den Fall wie durch ein Wunder überleben – das hat es bundesweit immer mal wieder gegeben. So hat ein 21 Monate alter Junge Ende 2006 in Jever einen Sieben-Meter-Sturz auf einen Kellerschacht überlebt. Das Kind wurde nach Angaben der Polizei von einem Mann wimmernd und mit einer blutenden Platzwunde am Kopf entdeckt. Nach Ermittlungen der Beamten war der Junge auf die Fensterbank geklettert und hatte das Fenster geöffnet. Dabei verlor er das Gleichgewicht und stürzte in die Tiefe. Die Verletzungen des Kindes sollen laut Polizei trotz der Höhe nicht lebensbedrohlich gewesen sein.

2007 überstand ein zweijähriger Junge aus dem hessischen Hainburg den Sturz aus fünf Metern Höhe mit einer Platzwunde am Kopf. Das Kind hatte sich zu weit aus dem Fenster im ersten Stock eines Wohnhauses gelehnt. Dabei verlor es das Gleichgewicht und fiel in die Tiefe. Der Junge stürzte auf eine Wiese, dadurch sei der Aufprall abgebremst worden.

2008 überlebte wie durch ein Wunder in Hannover ein fünf Jahre altes Mädchen den Sturz vom Balkon beinahe unverletzt. Das Kind hatte sich lediglich den Arm gebrochen. Die Fünfjährige spielte mit ihrem zwei Jahre alten Bruder allein in der Wohnung. Vermutlich öffnete sie das Fenster, um auf dem Balkon zu spielen. Dabei ist das Mädchen laut Polizei vermutlich auf einen Stuhl geklettert und zehn Meter tief auf ein Rasenstück gefallen.

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