Salzgitter. Warum die Stadt Salzgitter dafür ein Programm des Bundes in zehn Kita-Gruppen nun auf eigene Kosten fortsetzen will, lesen Sie hier.

Das im April 2017 gestartete Bundesprogramm „Kita-Einstieg: Brücken bauen in früher Bildung“, das auch in Salzgitter umgesetzt worden war, endete im Dezember 2022. Die Stadt sprang nach eigenen Angaben hier ein und finanzierte das Programm auf eigene Kosten erst einmal bis Ende Januar 2024 weiter. Doch wie geht es weiter am Ende dieses Monats?

Am nächsten Mittwoch, 31. Januar, steht die entsprechende Vorlage nun auf der Tagesordnung des Rates, kündigt die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung an. Oberbürgermeister Frank Klingebiel schlägt demnach in der Ratsvorlage vor, die zehn Kita-Einstiegsgruppen, die in der Stadt zu „Kita-Einstieg: Brücken bauen in früher Bildung“ gehören, auf der Basis eines überarbeiteten Konzepts weiterzuführen.

Kinder und Familien aus Salzgitter an die frühe Bildung heranzuführen

Die Verwaltung erklärt: Ziel dieser Kita-Einstiegsgruppen ist es, Kinder und Familien an die frühe Bildung heranzuführen und insbesondere die Kinder auf den Kindergartenalltag vorzubereiten. Sie ersetzen keinen Kindergartenplatz, dienen aber der Entlastung des gesamten frühkindlichen Bildungs- und Betreuungssystems.

Aus diesem Grund wird in der aktualisierten Konzeption der Begriff „Kita-Einstieg“ durch die Bezeichnung „Spiel- und Lerngruppen“ ersetzt. Die Spiel- und Lerngruppen bieten den Kindern die Möglichkeit, mit anderen Kindern in Kontakt zu kommen, den Kindergartenalltag kennenzulernen und soziale Kompetenzen zu erwerben, die für den künftigen Kindergarten- und Schulbesuch bedeutsam sind. Zudem sind sie ein inklusives Angebot zur Verbesserung der Teilhabe dieser Kinder, heißt es in der Mitteilung weiter.

Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel lobt die Erfahrungen

Oberbürgermeister Frank Klingebiel wird zitiert: „Wir haben festgestellt, dass diese Gruppen bei den Familien und Fachkräften eine hohe Akzeptanz genießen und daher führen wir das frühere Bundesprogramm kommunal weiter.“

Für diese freiwillige Leistung wende die Stadt Salzgitter immerhin 335.000 Euro jährlich auf, wenn zehn Gruppen gefördert würden. Bei fünf Gruppen seien es – aufgrund gleichbleibender Overheadkosten – immer noch gut 200.000 Euro. Das sei bei der angespannten Haushaltslage schon eine besondere Leistung.

Klingebiel kritisiert Vorgehen des Bundes bei befristeten Programmen

Klingebiel kritisierte dabei laut Verwaltung, dass Bund und Land immer wieder zeitlich befristete Programme auflegten, die dann vor Ort erfolgreich angenommen, beim Auslaufen dann aber die Kommunen gefordert würden, die Angebote aufrechtzuerhalten und zu finanzieren. Auch wenn das aktuelle Programm inhaltlich überzeugend sei, falle die Entscheidung nicht leicht. „Ich kann das Geld nur einmal ausgeben und wir müssen immer entscheiden, was stattdessen nicht gefördert werden kann“, so Klingebiel.

Insgesamt habe die Stadt in den vergangenen zehn Jahren fast 1000 Kitaplätze geschaffen, weitere 300 seien aktuell im Bau. Aber angesichts der deutlich gestiegenen Kinderzahlen und weiteren Rechtsansprüchen wie der Ganztagsbetreuung in der Grundschule ab 2026 falle es den Kommunen immer schwerer, diese Aufträge zu erfüllen.

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