Salzgitter-Bad. Das EU-geförderte Erasmus-Projekt hat an der Realschule Salzgitter-Bad für Spaß, viel Wissen und weniger Vorurteile gesorgt. Wie? Das lesen Sie hier.

Es ist ihnen allen anzusehen, wie stolz sie auf dieses Projekt sind. Wie sehr sie es leben. Beziehungsweise gelebt haben, denn: Drei Jahre Erasmus an der Realschule Salzgitter-Bad sind Geschichte. Drei Jahre, in denen sich Jugendliche der Realschule und ihre Lehrer mit anderen Ländern, anderen Sprachen und Kulturen beschäftigt haben. Und das nicht nur in der Theorie im Klassenzimmer in Salzgitter-Bad, sondern auch in der Praxis. In Polen, Italien, Portugal und auf Kreta (Griechenland) sind die Jugendlichen und ihre Lehrer zu Gast an Partnerschulen innerhalb des Projektes gewesen. Für viele war es die erste Reise ins Ausland überhaupt. Eine Bilanz.

Nach drei Jahren endet das Erasmus-Projekt an der Realschule Salzgitter-Bad – Doch es soll ein neues geben

„Man wird durch solche Reisen einfach offener. Ich habe bei diesem Projekt etwas fürs Leben gelernt“, sagt zum Beispiel der 15-jährige Luka. Und fügt lachend an, dass das italienische Essen übrigens noch viel besser sei, als er es eigentlich schon erwartet hatte. Überhaupt: Bei der kleinen Gesprächsrunde in der Realschule zum Abschluss des von der EU geförderten Programmes sind ausschließlich lachende Gesichter zu sehen. Und Schülerinnen und Schüler zu hören, die viel zu erzählen haben. Sowie ein Initiator und Hauptverantwortlicher für das Projekt, der stolz auf seine Jugendlichen und eine Auszeichnung ist. Gerade nämlich hat Kultusministerin Julia Willie Hamburg Matthias Zobjack gratuliert. Das von ihm koordinierte Projekt an der Realschule in Salzgitter-Bad sei mit dem „Erasmus+“-Qualitätssiegel ausgezeichnet worden. „Die Ergebnisse dieser transnationalen Zusammenarbeit sind von hoher Qualität und eignen sich nicht nur zur weiteren Verwendung an den teilnehmenden Schulen, sondern auch darüber hinaus. Dies verdient besondere Anerkennung“, lobt die Ministerin.

In der Praxis heißt das: Sowohl Zobjack als auch seine Kollegen – „die ganze Schule hat hinter dem Projekt gestanden“ – haben durchgehalten und aus der Not ganz offensichtlich eine Tugend gemacht. Zu Corona-Zeiten ein Austausch-Projekt mit fünf verschiedenen Nationen durchzuziehen, ist sicher keine einfache Aufgabe. Doch es hat geklappt: Am Ende sind Gruppen der Realschule Salzgitter-Bad in Italien, auf Kreta, in Polen und in Portugal gewesen. Und auch die Salzgitteraner hatten internationale Gäste.

Die Jugendlichen waren zum Teil zum ersten Mal im Ausland – Und haben viele positive Erfahrungen gemacht

Verankert war das Erasmus-Projekt an der Realschule in jahrgangsübergreifenden Wahlpflicht-Kursen (WPK). Die Jugendlichen der Klassenstufen 7 und 8 bildeten einen Kurs, die der Stufen 9 und 10 einen zweiten. „Als Unterricht oder als Schulfach habe ich das nicht empfunden. Eher als Hobby“, sagt Luka voller Überzeugung. Seine Schulkollegen nicken. Und fügen an: „Wie Freizeit oder Ferien.“ Zobjack bestätigt: „Manche haben diesen WPK sogar zusätzlich zum Pflichtprogramm belegt.“ Die Vielfalt der Themen, der Kontakt zu Jugendlichen in anderen Ländern, die gemeinsamen Projekte. All das sei zum einen ungewöhnlich – und zum anderen ganz lebensnah.

Im Mai 2022 waren die Salzgitteraner bei ihren Projekt-Partnern in Italien. Zwar mussten sie wegen Corona anstatt in Gastfamilien in einem Hotel wohnen. Der Gastfamilientag, den es aber trotzdem gab, ist allen in besonderer Erinnerung geblieben: „Wir haben uns super verstanden und gemeinsam traditionelle italienische Tänze getanzt“, sagt zum Beispiel der 15-jährige Damon. Es sei zwar ein wenig schwierig gewesen mit der Verständigung, berichten fast alle Mitreisenden, aber: Am Ende habe es doch funktioniert. Weil alle wollten und Spaß hatten. Mika übrigens ist einer jener Schüler, die zum ersten Mal überhaupt im Ausland waren. „Wenn ich die Wahl hätte, würde ich es sofort nochmal machen.“ Aufgefallen sei ihm besonders, dass die Italiener im Alltag insgesamt lauter und gestenreicher seien. Für Lilli haben sich durch die Reise Vorurteile in Luft aufgelöst: „Ich hatte gedacht, die Italiener wären ein wenig arrogant, und ich habe sie mir nicht so höflich vorgestellt“, gesteht sie mutig in der Gesprächsrunde. Nun ist sie sich sicher: „Die sind total gastfreundlich und hilfsbereit.“ Was für ein Erfolg des Erasmus-Projektes.

Im Februar übrigens endet die Bewerbungsfrist für das nächste Erasmus-Projekt. Zobjack arbeitet schon an der Bewerbung. Sehr zur Freude seiner Schülerinnen und Schüler. Die wären alle sofort wieder dabei.

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