Salzgitter. Die Stadt hat auf das neu geltende Kontaktverbot in Salzgitter hingewiesen. Die Polizei kontrolliert verstärkt.

Die Zahl der nachweislich mit dem Corona-Virus infizierten Menschen in Salzgitter steigt weiter. Derzeit liegt sie bei 25 Fällen. 21 bestätigte Infektionen meldete gestern der Nachbarkreis Goslar. Am Sonntag gab es laut Verwaltung keine neuen Fälle. Bei den infizierten Bürgern, die sich in häuslicher Quarantäne befinden, handele es sich vor allem um Reiserückkehrer aus Tirol und Österreich, aber auch um Kontaktpersonen. 166 von ihnen befinden sich in angeordneter, 46 in freiwilliger Quarantäne.

Das ist neu zu beachten

Oberbürgermeister Frank Klingebiel erklärte gestern, dass die zwischen Bund und Ländern vereinbarten Kontaktverbote auch in Salzgitter zu weiteren erheblichen Einschnitten führen werden. So seien Zusammenkünfte und Ansammlungen in der Öffentlichkeit auf höchstens zwei Personen beschränkt. Ausgenommen seien Angehörige und Menschen, die in einer gemeinsamen Wohnung oder einem gemeinsamen Haus leben.

Alle nicht dringend notwendigen Dienstleistungen, bei denen der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden könne, seien untersagt. Das gelte insbesondere für Frisöre, Tattoo-, Nagel- und Kosmetikstudios. Der Besuch eines Physiotherapeuten sei nur in Ausnahmefällen gestattet. Verstöße gegen die Anordnungen seien Ordnungswidrigkeiten und würden mit Bußgeldern bis zu 25.000 Euro geahndet. „Es geht um Ihre Gesundheit und die Gesundheit der Menschen, die Sie lieben – schützen Sie diese“, mahnte Klingebiel.

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So reagierte die Polizei

Die Polizei und städtische Mitarbeiter mussten bei ihren Kontrollen in 36 Fällen einschreiten, um Verstöße gegen geltende Weisungen zu unterbinden. Grundsätzlich hätten sich die Menschen aber einsichtig gezeigt, hieß es gestern. In einem Fall ermittelt die Polizei in Salzgitter wegen Verstosses gegen das Infektionsschutzgesetz. So hatte der Betreiber eines Vereinsheims (55) trotz Verbots geöffnet und zahlreiche Besucher eingelassen. Die Polizei kündigte weitere Kontrollen an.

Darauf weist die Stadt hin

Besucher der Ratssitzung heute ab 16 Uhr im Rathaus in Lebenstedt können den öffentlichen Teil aus Gesundheitsgründen nur auf der Tribüne oder im Atrium per Leinwand-Übertragung verfolgen. Der Einlass ist um 15.50 Uhr.

Wegen personellen Engpasses, der vorrangigen Beurkundung von Sterbefällen und bereits vor längerer Zeit gebuchter Trautermine kommt es laut Stadt bei der Beurkundung von Geburtsanzeigen (Geburtsurkunden) zu zeitlichen Verzögerungen. Oberbürgermeister Klingebiel bat um Verständnis. Eltern von neugeborenen Kindern wenden sich telefonisch (05341/839-3274) oder per E-Mail (standesamt@stadt.salzgitter.de) an die Stadt.

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