Brocken. Das Wetter im Harz beruhigt sich. Die Aufräumarbeiten nach Zeynep und Co. schreiten voran. Am Montagmorgen „stand die Welt kurz still“.

Während Norddeutschlands höchster Berg in den vergangenen Wochen vor allem mit Unwetterbildern Schlagzeilen gemacht hat, zeigt sich der Brocken ab heute von seiner friedlichen Seite. Besucherinnen und Besuchern bietet sich in den nächsten Tagen eine tief verschneite Landschaft und eine Aussicht von fast 70 Kilometern. Statt eisigen Orkanböen weht nur ein schwacher Wind bei einstelligen Minusgraden über das 1.142 Meter hohe Brockenplateau.

„Die Welt steht kurz still“ und „Es ist eine Auszeit vom Alltag“ – so schilderten am Montagmorgen zwei junge Frauen ihre Gefühle während des Sonnenaufgangs auf dem Brocken im Harz. „Und dann steht man einfach über den Wolken und die Sonne kommt rot empor. Es ist traumhaft. Es ist unbeschreiblich schön“, schwärmte auch Nicole Herr. Die Hobbyfotografin ist extra um 3.40 Uhr aufgestanden, zwei Stunden im Dunkeln durch den Schnee gestapft, um den farbenfrohen Sonnenaufgang mit der Kamera einzufangen.

Nach heftigen Stürmen: Aufräumarbeiten im Nationalpark Harz laufen auf Hochtouren

Nach den deftigen Stürmen der vergangenen Tage laufen auch im Nationalpark Harz die notwendigen Aufräumarbeiten an Straßen und Wegen auf Hochtouren. So wurden etwa die Loipenstrecken bereits wieder freigeräumt und auch schon wieder gespurt, wenn die Schneelage dies zuließ.

Das umfangreiche Wegenetz im Parkgebiet konnte jedoch noch nicht vollständig überprüft und – wo erforderlich – von umgestürzten Bäumen befreit werden, vor allem in den Hochlagen. Diese Arbeiten werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen, sodass Parkbesucher sich weiterhin auf Einschränkungen einstellen müssen.

Am vergangenen Donnerstag wurden an der Landesstraße 100 im Landkreis Harz, am sogenannten „Eiskeller“ an der Wormke-Querung, umgestürzte Bäume entfernt.
Am vergangenen Donnerstag wurden an der Landesstraße 100 im Landkreis Harz, am sogenannten „Eiskeller“ an der Wormke-Querung, umgestürzte Bäume entfernt. © Nationalpark Harz | Olaf Eggert

Am vergangenen Donnerstag wurden an der Landesstraße 100 im Landkreis Harz, am sogenannten „Eiskeller“ an der Wormke-Querung, umgestürzte Bäume entfernt. Durch den Sturm waren dort mehrere starke Douglasien entwurzelt und über die Straße geworfen worden. Nach dem Aufschneiden der Straße drohten die anhängenden, losen Wurzelstöcke, von den Felsen auf die Straße zu stürzen – eine akute Gefahr für den Straßenverkehr. Deshalb wurde unter Vollsperrung mit schwerer Technik – so ein Wurzelstock wiegt mehrere Tonnen – die Gefahr beseitigt.

„Leider gibt es immer wieder Verkehrsteilnehmer, die Sperrungen nicht akzeptieren wollen“, berichtet Nationalpark-Sprecher Martin Baumgartner. Während der Arbeiten seien zirka 50 Fahrzeuge durch die Sperrung gefahren und haben damit sich und andere in Gefahr gebracht.

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