Braunschweig. Das Spendengeld kommt fünf Einrichtungen zugute, die Kindern und Erwachsenen bei der Gestaltung eines digitalen Alltags in Zeiten von Corona helfen.

Kinder wuseln durch die Räume, suchen sich ihr liebestes Spiel aus, und schon kann die Therapie-Sitzung losgehen. So sah an vielen Tagen der Alltag in der Logopädie-Praxis in Salzgitter-Bad aus – zumindest bevor die Corona-Pandemie die Behandlung in den Praxis-Räumen stilllegte. „Um das Risiko für uns und unsere Patienten zu minimieren, mussten wir mit Beginn des Lockdowns komplett schließen“, erklärt Praxisleiterin Franziska Böhme-Koch.

Die Technik ist häufig eine Herausforderung

Das Team der Logopädie-Praxis stellte sich schnell auf die neue Situation ein. „Video-Therapie ist die Lösung für uns“, sagt Böhme-Koch. „Jedoch gibt es auch hier einige Herausforderungen.“ Gerade für ältere Patienten sei die Umstellung auf diese digitale Variante oft nicht einfach. „Da muss dann einfach eine Hürde überwunden werden – aber wenn es einmal mit der Technik klappt, dann sind alle begeistert“, berichtet Böhme-Koch. Und auch für die Kinder ist die Zeit an Mamas oder Papas Laptop ein echter Spaß.

„Allerdings haben wir in der Praxis nur zwei Geräte, die sich für die Video-Therapie eignen“, erklärt die Logopädin. „Bei vier Therapeuten ist das unsere persönliche Herausforderung. Da hilft die Spende durch das Goldene Herz enorm, um unser Therapieangebot weiterhin aufrecht zu erhalten.“ Besonders für Risikopatienten wie Schlaganfallpatienten wird diese Video-Therapie auch in den kommenden Monaten wichtig sein.

Fünf Institutionen aus der Region werden unterstützt

Mehr als 240.000 Euro wurden bereits für die Sonderaktion „Das Goldene Herz – Helfen sie den Helfern“ gespendet. Jeweils 3000 Euro gehen unter dem Motto „Technische Weiterentwicklung in wichtigen Bereichen“ aus diesem Spendentopf jetzt an die Praxis für Logopädie in Salzgitter, die Paritätischen Dienste, an die Kontaktstelle Kibis – Kontakt, Information und Beratung im Selbsthilfebereich in Braunschweig, an das SOS-Kinderdorf in Salzgitter und an die Beratungsstelle bei sexueller Gewalt „Heckenrose“ in Peine.

Das Angebot muss ausgeweitet werden

Auch bei dieser Beratungsstelle konnte das Hilfsangebot nicht mehr aufrecht erhalten werden. „Wir haben in den vergangenen Wochen deutlich weniger Anrufe erhalten“, erklärt Petra Karger, Diplom-Sozialpädagogin. Die Beratungsstelle hat das telefonische Angebot und die Erreichbarkeit erweitert. „Doch wir rechnen damit, dass die große Welle erst noch kommt“, ergänzt Karger. Viele Frauen hätten derzeit einfach keine Möglichkeit, sich unbemerkt Hilfe zu suchen. Erst wenn die Lockerungen einsetzen und die Wohnungen wieder wie gewohnt verlassen werden dürfen, wird die Nachfrage nach Hilfe laut Karger steigen. „Wichtig ist daher auch, dass wir unser Angebot ausweiten. Der Krisendienst wird eine wichtige Rolle erhalten, und es ist toll, dass die Spende uns bei dieser Herausforderung hilft“, sagt Karger.

Ältere Menschen lernen die neuen Medien kennen

Wie schwierig die derzeitige Situation ist, zeigt auch die Lage in vier vom Paritätischen Dienst betreuten Wohnanlagen. „Es finden keine gemeinschaftlichen Veranstaltungen mehr statt“, erklärt Sabine Rath, Abteilungsleitung Paritätische Dienste. „Nur so konnten wir das Risiko einer Ansteckung so gering wir möglich halten.“ Allerdings seien diese Veranstaltungen für viele Bewohner der einzige Kontakt zu ihren Nachbarn, und auch der Kontakt zu den Angehörigen sei schwierig. „Von vielen Bewohnern habe ich erfahren, dass sie sich frustriert und einsam fühlen“, sagt Rath. Durch die Spende vom Goldenen Herz möchte das Team den Bewohnern zumindest die Angehörigen wieder etwas näher bringen. „Die älteren Bewohner können dadurch nicht nur die neuen Medien kennenlernen, sondern sehen auch Kinder und Enkelkinder wieder.

Die Freude ist auch in allen Einrichtungen groß

Sabine Genther, Einrichtungsleiterin im SOS-Mütterzentrum Salzgitter: „Die Spende ist toll und hilft vor allem unseren Familien und den Kindern im Alltag.“

Ines Kampen, Leiterin der KIBiS in Braunschweig: „Die Video-Beratung ist ein großes Thema und kann durch die Spende nun realisiert werden.“

So können Sie mit Ihren Spenden helfen

Alle Spenden kommen ohne Verwaltungsaufwand den Projekten zugute. Einzahlungen sind möglich bei allen Banken und Sparkassen auf das Spendenkonto des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Braunschweig bei der Braunschweigischen Landessparkasse:

IBAN: DE53 2505 0000 0000 3006 16

(BIC: NOLADE2HXXX)

Geben Sie auf Ihrer Überweisung Ihre Anschrift für eine Spendenquittung an. Bis 200 Euro gilt der Überweisungsträger als Quittung. Die Namen der Spender veröffentlichen wir in unserer Zeitung auf der Leser-Seite. Wer das nicht möchte, schreibt bitte zusätzlich in den Verwendungszweck das Wort „Anonym“.

Bewerbungen von Helfern und Institutionen um Spenden sind weiterhin per E-Mail an kontakt@dasgoldeneherz-braunschweig.de möglich.