Spenden Sie für die Hospiz-Initiative Salzgitter. Ein Trauercafé und ausgebildete Trauerbegleiter sollen Jugendlichen in Salzgitter helfen.

Die Geschwister Benjamin* (13), Lukas* (11) und Emma* (9) fahren mit Stiften um ihre Füße. Jeder soll seinen Fußabdruck ausschneiden und eine schöne Erinnerung auf die Pappfüße schreiben. Sie sollen quasi ihren Fußabdruck hinterlassen, hier in der Hospiz-Initiative Salzgitter.

Die Kinder aus Salzgitter-Bad lachen im Kreativraum an der Swindonstraße in Lebenstedt. Aber sie sind auch traurig, dass die acht Treffen in der Kindertrauergruppe so schnell vergangen sind. „Wir würden gerne weitermachen. Es war alles so schön hier“, erzählt Benjamin, der im vergangenen Jahr seinen Vater durch einen Suizid verlor.

Caren Dittrich, die Leiterin der Kinder- und Jugendtrauerarbeit Regenbogenweg Salzgitter, weiß, was gerade Kinder und junge Erwachsene bei einem Verlust naher Angehöriger benötigen. „Sie brauchen verlässliche Strukturen, gewohnte Tagesabläufe und Bezugspersonen, die ihre Gefühle teilen, auch Raum für Fröhlichkeit und Lachen“, sagt die systemische Kinder-Jugend-und-Familientrauerbegleiterin. Oft brächen diese aufgrund der persönlichen Trauer bei den Erwachsenen weg und so treffe es die Heranwachsenden noch härter.

Seit 2012 bietet die Hospiz-Initiative Salzgitter Trauerarbeit für Kinder und Jugendliche an. Die Kleineren basteln mit den ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen regelmäßig, spielen oder machen Ausflüge. Die Größeren können in Einzelgesprächen ihren Schmerz verarbeiten. „Dennoch fehlt es uns an Möglichkeiten, gerade bei den Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren gezielt auf ihre Bedürfnisse einzugehen“, berichtet Vorstandsmitglied Gabriele Grabenhorst.

Das Team der Ehrenamtlichen der Hospiz-Initiative -Salzgitter und ihre Leitung Caren Dittrich wollen mit einem offenen Jugendcafé und der Jugendtrauergruppe „Herzschmerz“ ihr Angebot erweitern. Das sei einmalig in Salzgitter. „Ziel ist es, dass die Jugendlichen soweit gestärkt für ihr weiteres Leben sind, dass sie die Trauerbegleitung nicht mehr benötigen und einen geschützten Raum für ihre Trauer erhalten“, berichtet Caren Dittrich.

In den bereits vorhandenen Räumlichkeiten sollen weitere Bereiche im jugendlich-hippen Stil entstehen, wo sich die bis 25 Jugendlichen, die hier jährlich betreut werden, treffen können. Denn schließlich ist geteiltes Leid auch halbes Leid. Verschiedene Medien, Filme, Material für kreatives Gestalten und geschultes Personal für diese besondere Zielgruppe wollen die Frauen anschaffen.

Die Kinder- und Jugendtrauerarbeit wird ausschließlich über Spenden finanziert. Rund 20.000 Euro rechnen sie für das neue, einzigartige Projekt. Aber nicht nur miteinander sollen die Jugendlichen reden; wer akute Hilfe braucht, findet im Einzelgespräch schnelle Hilfe bei den ausgebildeten Trauerbegleitern. „Der Plan steht, jetzt brauchen wir nur noch die
Finanzen und die Räume. Dann kann es losgehen“, ist Gabriele Grabenhorst optimistisch, dass sie bereits im kommenden Jahr das neue Café dank unserer Leser eröffnen kann.

* Namen wurden von der Redaktion geändert.