Helmstedt. Spenden Sie für ein Angehörigen-Projekt des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Helmstedt!

. Wer einen dementen Menschen umsorgt und pflegt, der stellt seine eigenen Bedürfnisse oft so weit zurück, dass er sich beinahe selber verliert und vergisst, was nicht selten zur gesellschaftlichen Isolation führt. Genau dem will der Paritätische Wohlfahrtsverband Helmstedt mit seinem Projekt „Vergiss Dich nicht“ begegnen. Es stellt das Wohl der pflegenden Angehörigen in den Vordergrund, denn: „Da gibt es kaum etwas“, sagt Petra Mohr von der Selbsthilfe Kontaktstelle in Helmstedt. Demnächst wohl doch, und das sowohl ganz praktisch als auch virtuell, sprich online in einem Internet-Blog.

Gegen das schlechte Gewissen

„Nur wer mit seinen Kräften richtig haushaltet und seinen Akku mal auflädt, kann angemessen pflegen“, sagt Petra Mohr und nennt ihr Angebot auch einen Kurzurlaub für die Seele. Praktisch soll dieser so aussehen: Während sich speziell ausgebildetes Personal um die Pflege der an Demenz Erkrankten kümmert, dürfen sich die pflegenden Angehörigen in Gruppen austauschen und unter Anleitung sozusagen Pflege in eigener Sache üben.

Genau das tun sie nämlich sonst nicht, weiß Petra Mohr aus Erfahrung. Für viele Angehörige bedeute Pflege ein enormer psychischer Druck, jede Minute Zeit in eigener Sache werde mit einem schlechten Gewissen quittiert. Das soll sich mit ihrem Angebot ändern. Das „geschützte Angebot“, wie Petra Mohr es nennt, soll in Form regelmäßiger Treffen stattfinden.

Während die Demenzerkrankten in einer geeigneten Einrichtung gut versorgt sind, vermitteln Referenten den pflegenden Angehörigen etwa Techniken zur bewussten Entspannung. Petra Mohr spricht von Impulsvorträgen mit praktischen Übungen. Obendrein wünschen sich Mohr und die Geschäftsführerin des Kreisverbandes, Andrea Zerrath, einen regen Austausch untereinander. Begleitend wollen die beiden Frauen Informationen und Neuigkeiten in Sachen Pflege und Beratung im Landkreis zur Verfügung stellen, aber: „Nicht die Erkrankung steht im Vordergrund, sondern der pflegende Mensch“, betont Petra Mohr.

Online-Angebot rund um die Uhr

Die zweite Säule des Projekts ist ein Internet-Blog. Er trägt den Titel „Vergiss Dich nicht“, steht rund um die Uhr zur Verfügung und richtet sich an pflegende Angehörige, deren zeitlichen Ressourcen knapp bemessen sind. Der Blog bietet online angeleitete Entspannungstechniken und Übungssequenzen für den Alltag pflegender Menschen. Außerdem zeigt er in aller nötigen Kürze, wo es in der Region Unterstützung gibt, und hält eine Reihe interessanter Links rund um das Thema Demenz vor. Hinter den Links stecken Erklärungen, Vorstellung von Hilfsmitteln, Darstellungen für Enkel, Freunde, Verwandte oder Nachbarn, Fernseh-, Radio- und Podcastbeiträge, kurz: Vergiss Dich nicht hilft zu entspannen und zu verstehen. Geht es nach Petra Mohr, soll das Projekt so schnell wie möglich starten.