Lehre. Vor 20 Jahren wurde die alte Bahnlinie still gelegt. Heute ist hier ein Idyll zu entdecken: Doch einige Spuren der Vergangenheit sind noch da.

In der warmen Luft surren die Bienen, der Fahrtwind umspielt das Gesicht. Rhythmisch treten die Radler in ihre Pedale, während links goldene Felder vorbeiziehen. Rechts ein Wäldchen, die gurgelnde Schunter nicht weit entfernt. Der Weg ist asphaltiert, die Räder rollen wie von selbst. In der Ferne dreht ein Greifvogel seine Kreise.

Es ist so idyllisch, dass kaum vorstellbar ist, dass bis vor 20 Jahren tagtäglich schwere Eisenbahnen hier entlang fuhren. Kohlebetriebene Ungetüme, die sich durch die Landschaft wälzten. Obwohl auch das nach Idylle klingen kann, wenn man mit den Menschen spricht, die persönliche Erinnerungen mit der Schuntertalbahn verbinden. „Wir sind damals mit der Schulklasse immer mit der Eisenbahn gefahren“, erinnert sich Eva Ommen, „das war immer ein besonderes Ereignis.“ Die Eisenbahnromantik übt eben eine besondere Anziehungskraft aus. Die Ferne, das Unbekannte, das Neue, all das rückt in den Bereich des Möglichen, liegt nur eine Eisenbahnfahrt entfernt.