Braunschweig. Im Streit um die künftige Führung der SPD kommt auch von Christos Pantazis Kritik an einer vorzeitigen Übergabe des Vorsitzes an Andrea Nahles.

Im Streit um die künftige Führung der SPD kommt auch aus Niedersachsen Kritik an einer vorzeitigen Übergabe des Vorsitzes an Andrea Nahles. „Alle Mitglieder müssen per Urwahl über die Nachfolge von Martin Schulz entscheiden“, forderte der Braunschweiger SPD-Vorsitzende Christos Pantazis in einem Facebook-Beitrag. SPD-Parteipräsidium und -vorstand wollten am Dienstag in Berlin nacheinander über das weitere Vorgehen beraten.

Nach der Ankündigung von SPD-Chef Martin Schulz, den Parteivorsitz abzugeben, hatten sich führende SPD-Politiker dafür ausgesprochen, Nahles rasch zur kommissarischen Parteichefin zu ernennen. Aus Sicht des Braunschweigers Pantazis fühlt sich die SPD-Basis aber zunehmend von der Parteispitze entfremdet und kann deren Entscheidungen weder nachvollziehen noch im Alltag vermitteln.
„Es wäre verheerend, wenn sich der Eindruck verfestigt, die Sicherung von Macht sei für die Parteiführung bedeutender als unsere Wählerinnen und Wähler zu repräsentieren“, schreibt Pantazis. Auch aus den Landesverbänden in Schleswig-Holstein, Berlin und Sachsen-Anhalt kam Widerspruch gegen einen Führungswechsel im Schnellverfahren. Zudem kündigte die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange überraschend ihre Kandidatur für den Parteivorsitz an. dpa