Wolfsburg. Der Wolfsburger Polizeichef Hans-Ulrich Podehl hat sich strafrechtlich nichts zuschulden kommen lassen.

Das ist die Ansicht der Staatsanwaltschaft Braunschweig. In einer Pressemitteilung wurde gestern die Einstellung verkündet. Die Einstellungsverfügung ging bereits zu, so Podehls Anwalt Michel Hoppe.

Der Sprecher des Innenministeriums, Philipp Wedelich, wies auf Nachfrage unserer Zeitung allerdings darauf hin, dass die Einstellung erst rechtskräftig sei, sofern kein Verfahrensbeteiligter innerhalb der Vier-Wochen-Frist Widerspruch einlegt. Wedelich: „Wenn ein abgeschlossenes Strafverfahren vorliegt, wird entschieden, wie das Disziplinarverfahren gegen Herrn Podehl weitergeht. Derzeit ruht es.“

Dem Wolfsburger Polizeichef wird vorgeworfen, dass er die Kripo-Chefin Imke Krysta gestalkt habe. So hatte sich Krysta jedenfalls Anfang Juni gegenüber dem Braunschweiger Polizeipräsidenten Michael Pientka geäußert. Pientka leitete aber kein Verfahren ein. Der Fall kam erst ins Rollen, als Ende Juli eine Polizeidirektorin aus Hannover Dienstaufsichtsbeschwerde beim Innenministerium einreichte und parallel Strafanzeige erstattete. Pientka entschuldigte sich am 6. August bei Krysta und rückte Podehl öffentlich in die Täterrolle.

Seitens der Staatsanwaltschaft hieß es anfangs, es werde mit dem Verfahrensabschluss in zwei Wochen gerechnet. Gedauert hat es mehr als sieben Wochen. Die Ermittlungen leitete der stellvertretende Leitende Oberstaatsanwalt Hans Meyer-Ulex. Krysta wurde zu den Vorwürfen angehört. „Das von der Zeugin geschilderte Verhalten des Beschuldigten erfüllt rechtlich nicht die erforderlichen Tatbestandsvoraussetzungen“, stellte die Staatsanwaltschaft fest. Podehls Anwalt Hoppe nannte diese Feststellung eine „Einstellung Erster Klasse“.

Polizeipräsident Michael Pientka kam gestern nach Wolfsburg, um in der Polizeiinspektion seine Entscheidung zu verteidigen, dass Krysta ab morgen wieder die Kripo-Chefin ist. In einem Brief hatte Freitag eine Mehrheit des Leitungsteams der Polizeiinspektion Wolfsburg Krystas Rückkehr abgelehnt, solange keine Ergebnisse der Staatsanwaltschaft vorliegen.