Braunschweig. Braunschweig, Salzgitter und VW standen im Fokus.

Hannover. Spitzel, Abhöraktionen und Entführungen – Niedersachsen ist in besonderem Maße Schauplatz von Stasi-Aktivitäten in der Bundesrepublik gewesen.

„Das hatte damit zu tun, dass Niedersachsen die mit Abstand längste Grenze zur DDR hatte“, sagte Landtagspräsident Bernd Busemann am Freitag bei einer Tagung der Enquetekommission zur Aufarbeitung von Stasi-Aktivitäten in Niedersachsen. Nach einem Jahr Forschung präsentierte man bei einem Symposium in Hannover erste Ergebnisse.

Demnach war vor allem die zentrale Erfassungsstelle in Salzgitter ein zentrales Spionageziel der Stasi in Niedersachsen. Die Einrichtung dokumentierte bis 1992 Unrechtsurteile der DDR-Justiz sowie Fälle von Verschleppungen und politischer Verfolgung durch die DDR. „Salzgitter stand dafür, dass Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen in der DDR nicht ungestraft bleiben sollten“, sagte Busemann.

Wie grausam die Stasi sein konnte, machte Jutta Braun anhand des Falls Lutz Eigendorf deutlich. Sie arbeitet an einem Projekt zum DDR-Fußball. Eigendorf war im März 1983 bei einem schweren Unfall in Braunschweig gestorben. Die Stasi hatte ihn im Visier, auch ein Mordauftrag ist verbürgt. Die genauen Umstände des Unfalltodes konnten allerdings nie lückenlos geklärt werden.