Moskau. Nach dem angeblichen Tod von Prigoschin richtet sich der Blick auf die Familie in Sankt Petersburg – und auf ihre Zukunft in Russland.

Sollte Jewgeni Prigoschin wirklich tot sein, hinterlässt er seine Mutter Wioletta, seine Frau Lyubow und drei Kinder. Die meisten von ihnen sollen in Sankt Petersburg leben. Ob sie sich noch immer dort aufhalten, ist unklar. Bislang hat sich die Familie noch nicht zum mutmaßlichen Tod des Wagner-Chefs geäußert, der am Mittwoch bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sein soll.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte den Tod Prigoschins jüngst indirekt bestätigt. Er nannte den Wagner-Chef einen "talentierten Menschen" mit einem schwierigen Schicksal, wie russische Agenturen am Donnerstag meldeten.

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Die Gruppe habe einen wichtigen Beitrag in der Ukraine geleistet, der nicht vergessen werde. Der Präsident sprach den Angehörigen sein Beileid aus und kündigte eine umfassende Aufklärung des Absturzes an.

Fast alle nahen Verwandten Prigoschins, mit Ausnahme seiner jüngsten Tochter Weronika, stehen laut der Rostower Zeitung unter westlichen Sanktionen, weil sie in die Geschäfte des Vaters involviert sein sollen. Seine ältere Tochter Polina besitzt angeblich viele Vermögenswerte der Familie Prigoschin und ist zudem als Springreiterin bekannt geworden.

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Prigoschin wurde in Leningrad geboren, dem heutigen Sankt Petersburg. Seine Mutter arbeitete als Ärztin in einem Krankenhaus. Laut Medienberichten schrieb sie ein Buch über Infektionskrankheiten. Wioletta Prigoschina ist auch Künstlerin und Gründerin der Galerie „Colors of Life“ in Sankt Petersburg. Mehrere Jahre lang soll sie Miteigentümerin des Cateringunternehmens Concord Management and Consulting gewesen sein, das zur Prigoschins Unternehmensgruppe Concord gehört. Prigoschins Vater starb früh.

Prigoschin: Alle drei Kinder besitzen wertvolle Immobilien

Prigoschins Frau, die 52-jährige Lyubow Prigoschina, besitzt laut Medienberichten ein Anwesen im Dorf Kabardinka in der Nähe von Gelendschik am Schwarzen Meer. Die 31-jährige Polina soll Miteigentümerin von „Chocolate Museum“ sein, einer Kette von Schokoladenläden. Zu den Kunden gehört auch die russische Eisenbahn. Auch wertvolle Immobilien in Sankt Petersburg gehören angeblich ihr. Prigoschins jüngste Tochter Weronika soll das Red Stars Hotels in der Stadt besitzen.

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Über Sohn Pawel gibt es nur wenige Informationen. Ihm sollen in Sankt Petersburg ein Hotelkomplex sowie eine Häusersiedlung gehören. Prigoschin selbst hatte behauptet, sein Sohn habe für Wagner in Syrien gekämpft. 2016 soll Pawl in einen Verkehrsunfall verwickelt gewesen sein. Laut dem Petersburger Netzportal Fontanka seien er und sein Unfallgegner „mit einer deutlichen Überschreitung der für die Stadt festgelegten Geschwindigkeitsbegrenzung“ unterwegs gewesen. Auch Polina soll mehrere Verkehrsdelikte begangen haben.