Berlin. Wer übernimmt das Ruder an Bord des sinkenden Schiffs SPD? Stephan Weil kam schnell ins Gespräch. Bei Maischberger mochte er sich nicht festlegen.

Wie lassen sich Europawahldebakel und Personalkrise der SPD bewältigen? Wie erobert man Stimmen zurück? Keine Werbung für die Partei macht die Führungsriege: Reihenweise gibt das Spitzenpersonal in diesen Tagen der Partei bei der Nachfolgersuche der zurückgetretenen Partei- und Fraktionsvorsitzenden Andrea Nahles einen Korb.

Einer kam schnell ins Gespräch, wurde als potenzieller Nachfolger gehandelt – auch, wenn er zuerst abwiegelte. Beim ARD-Talk von Sandra Maischberger bekräftigte nun Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, dass er ebenfalls nicht zur Verfügung steht. „Ich habe nicht die Absicht, mich zu verändern“ sagte der 60-Jährige.

Getreu dem Sprichwort: Was nicht ist, kann ja noch werden, hielt sich der Sozialdemokrat, der vom Oberbürgermeister Hannovers zum Ministerpräsidenten wurde, aber alle Türen offen. Auch wenn er keine Absicht auf den SPD-Chefposten hege, so schloss Weil auf mehrfache Nachfrage von Maischberger einen Posten dennoch nicht aus. „Es gibt Politiker, die haben den größten Fehler in dem Moment gemacht, als sie auf ‚Schließen-Sie-aus-Fragen‘ mit Ja oder mit Nein geantwortet haben“, begründete Weil sein Ausweichen.

Einen Adressaten dürfte Weil mit dieser Formulierung gefunden haben: Immerhin kostete Martin Schulz, der nach der Bundestagswahl eine Fortsetzung der schwarz-roten Regierung ausschloss, eine solche Festlegung den Parteivorsitz.