Hannover. Der Druck auf die Ertragslage wird sich durch den Niedrigzins weiter erhöhen, fürchtet der Sparkassenverband Niedersachsen.

Der Sparkassenverband Niedersachsen rechnet im laufendem Geschäftsjahr mit steigendem Druck auf die Ertragslage bedingt durch den anhaltenden Niedrigzins. „Die Sparkassen und ihre Kunden müssen sich auf ein weiteres Jahr ohne Zinsen einstellen“, sagte Thomas Mang, Verbandspräsident, bei der Vorstellung der Bilanz am Donnerstag in Hannover. Der Negativzins hat die Sparkassen im vergangenen Jahr demnach 10,3 Millionen Euro gekostet.

Dennoch hätten sich die 42 im Verband gebündelten Institute in einem herausfordernden Jahr gut geschlagen. Die Ergebnisse waren sogar „besser, als zu Anfang des Jahres erwartet“, sagte Mang. Die Bilanzsumme der Sparkassen erhöhte sich im vergangenen Jahr um 3,8 Milliarden auf 109,2 Milliarden Euro – getragen von einem konjunkturellen Rückenwind, deren Treiber vor allem die Baubranche sei. Das Kreditgeschäft stieg entsprechend um 3,5 Prozent auf 81,4 Milliarden Euro. Laut Verband konnten die Sparkassen Termingelder und längerfristige Anlagen wegen der Zinssituation kaum vermarkten. Außerdem ging der Zinsüberschuss erneut zurück, im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Dafür beflügelte der Niedrigzins das Wertpapiergeschäft der Geldinstitute: erstmals erzielten die Sparkassen einen Nettoabsatz von 1 Milliarde Euro – eine Steigerung von 28,4 Prozent. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich um 2,9 Prozent auf 756 Millionen Euro.

Das Filialnetz der Sparkassen hat sich 2018 weiter ausgedünnt auf 834 Geschäftsstellen – 66 weniger als in 2017. „Wir gehen davon aus, dass sich das 2019 tröpfchenweise weiter reduzieren wird“, so Mang.