Groß Ilsede. Die Landesschulbehörde hofft auf „einvernehmliche Versetzung“ des Sozialarbeiters Dirk Grune von der Ilseder Hauptschule an eine andere Schule.

Der Streit an der Groß Ilseder Grund- und Hauptschule zwischen dem Schulsozialarbeiter Dirk Grune auf der einen und dem Schulleitungsteam mit der Leiterin Corinna Hollinger auf der anderen Seite – er ist offenkundig nicht mehr beizulegen. Und so sieht die Landesschulbehörde in Lüneburg nach wie vor eine Versetzung Grunes an eine andere Schule als einzigen Ausweg – dagegen wollen aber Schüler und Eltern offenbar demonstrieren, denn der Sozialarbeiter ist bei ihnen sehr beliebt.

Um den Streit zu schlichten, hat die Landesbehörde Ende des vergangenen Jahres eine Mediation – also Gespräche mit allen Beteiligten – auf den Weg gebracht: Als Mediator habe eine Person der Landesschulbehörde fungiert, die aber nicht der für Ilsede zuständigen Regionalabteilung Braunschweig angehöre, führt Bianca Trogisch, Sprecherin der Landesschulbehörde in Lüneburg, auf Anfrage unserer Zeitung aus. Diese Mediation habe jedoch „nicht die erhofften Ergebnisse“ gebracht.

Die Landesschulbehörde sieht der Sprecherin zufolge somit nur einen Ausweg: „Wir beabsichtigen, den Schulsozialarbeiter wegen fortgesetzten dienstlichen Fehlverhaltens an eine andere Schule zu versetzen und haben seinen Einsatz an der Grund- und Hauptschule Groß Ilsede zur Wahrung des Schulfriedens beendet.“ Wie im Detail dieses „Fehlverhalten“ aussieht, sagt Bianaca Trogisch aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht. Allerdings habe die Behörde Grune in einem Brief „nachweislich“ über die „beabsichtigte Versetzung und deren Gründe“ informiert. Nach wie vor hofft die Landesschulbehörde auf eine „einvernehmliche Versetzung“ an eine andere Schule; eine Zwangsversetzung wäre aus rechtlichen Gründen schwerer durchzusetzen.

Grune ist für unsere Zeitung nicht zu erreichen: Laut Bianca Trogisch ist er momentan von seiner Aufgabe in der Grund- und Hauptschule Groß Ilsede „freigestellt“ – und das mit „vollen Bezügen“. Im besagten Schreiben gibt die Landesschulbehörde dem Schulsozialarbeiter zudem Gelegenheit, sich bis einschließlich Mittwoch, 15. Januar, zur beabsichtigten Versetzung zu äußern. „Die Versetzung haben wir also bislang noch nicht vollzogen“, setzt Bianca Trogisch hinzu. Eine Antwort Grunes auf das Schreiben liege der Behörde bislang noch nicht vor.

Seit 2012 ist Grune an der Groß Ilseder Grund- und Hauptschule als Sozialarbeiter tätig: Seitdem ist er dorthin aber nur von der Groß Ilseder Realschule abgeordnet. In der Vergangenheit hat Grune auch als Jugendpfleger der damaligen Gemeinde Lahstedt gearbeitet. An welche Schule er nun versetzt werden soll, sagt Bianca Trogisch nicht: Als möglich, aber als unwahrscheinlich gilt, dass er zurück an die Groß Ilseder Realschule kommt.

Eltern und Schüler des Groß Ilseder Hauptschulzweigs sehen jedoch eine unfaire Behandlung gegenüber Grune und wollen für seinen Verbleich an der Grund- und Hauptschule demonstrieren: Geplant seien entsprechende Demos am Mittwoch, 15. Januar, nach Unterrichtsschluss auf dem Schulgelände und am Sonnabend, 18. Januar, auf dem Marktplatz in Groß Ilsede – ob es dazu kommt, bleibt aber unklar. Bianca Trogisch kommentiert das so: „Selbstverständlich ist es das gute Recht zu demonstrieren, aber auf unsere Entscheidung hat das keinen Einfluss.“

Dass die Landesschulbehörde sicher ist, dass es zu Grunes Versetzung an eine andere Schule kommt, beweist Folgendes: „Die Grund- und Hauptschule Groß Ilsede soll schnellstmöglich einen neuen Schulsozialarbeiter bekommen“, versichert Bianca Trogisch: „Eine Drei-Viertel-Stelle wird voraussichtlich noch in dieser Woche ausgeschrieben.“