Ilsede. Professor Peter Daiser informiert den Gemeinderat und die Rathausverwaltung in Ilsede über diese Technik der Zukunft.

. Die Digitalisierung der Verwaltungen – sie ist für Professor Peter Daiser vor allem eine „organisatorische Herausforderung“. Das hat der Leiter des Instituts für Digitalisierung & Datenschutz (ID2) und Inhaber der Professur „E-Government und Digitale Transformation“ an der Hochschule für Verwaltung in Niedersachsen (HSVN) in einer Informationsveranstaltung für den Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung in Ilsede festgestellt.

Der Entwurf zum „Gesetz über digitale Verwaltung und Informationssicherheit“ sieht den schrittweisen Wechsel von der papierbezogenen zur elektronischen Aktenführung in niedersächsischen Behörden vor. „Die Digitalisierung der Verwaltung ist zwar mit Anstrengungen verbunden, schafft jedoch einfachere, transparentere und effizientere Abläufe und dürfte die Zufriedenheit von Bürgern und Unternehmen mit der Verwaltung erhöhen“, davon ist das Ilseder Ratsmitglied Marcus Seelis überzeugt.

„Viele halten die Digitalisierung der Verwaltung für ein technisches Thema“, meint Daiser in seinem Referat – aus seiner Sicht sei es aber vor allem eine organisatorische Herausforderung: „Wer sie erfolgreich meistern will, muss sich für neue Perspektiven und Konzepte öffnen und einen tiefgreifenden Sinneswandel der öffentlichen Verwaltung akzeptieren: Das traditionelle Funktions- und Zuständigkeitsverständnis weicht vernetzten prozessorientierten Denkweisen, in denen die Kunden der Verwaltung – die Bürger, Unternehmen sowie andere Behörden – und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen.“

Mit dem Aufbau einer Digitalprofessur und der Gründung des ID2 haben das Niedersächsische Studieninstitut für kommunale Verwaltung und die HSVN auf diese Situation reagiert und können Kommunen auf dem Weg in die Digitalisierung unterstützen. Für Michael Take, Erster Gemeinderat in der Ilseder Rathausverwaltung, steht fest, dies gehe in die richtige Richtung, um digitale Kompetenzen aufzubauen und zu bündeln sowie die Erfahrungen der Kommunen miteinander zu vernetzen. Gleichzeitig beschreibt Take einen zunehmenden Handlungsdruck für die Kommunen, die beispielsweise verpflichtet seien, bereits bis zum 27. November des nächsten Jahres elektronische Rechnungen verarbeiten zu können. Sein Fazit: „Das Thema Digitalisierung ist aktueller, als die meisten von uns glauben.“

Gemeinderat und Gemeindeverwaltung sind sich einig, erste Schritte einleiten zu müssen, um eine gemeinsame Vorstellung von den Anforderungen und Zielen sowie der gewünschten digitalen Gemeindestrategie zu entwickeln. Daraus ließen sich dann Vorkehrungen für die Kommune ableiten, mit denen Ilsede den digitalen Wandel proaktiv meistern könne.