Peine. Was für eine starke Botschaft in Zeiten wie diesen: Die Johannespassion sendet in Peine ein starkes Zeichen für den Frieden.

In Zeiten wie diesen, die durch Kriege und Krisen erschüttert werden, gehört die Musik, vor allem Werke aus der Weltliteratur, zu den Botschaften für den Frieden. Das wurde am Karsamstag in der gut besuchten, aber nicht ausverkauften St.-Jakobi-Kirche in Peine deutlich.

Die Peiner gingen nach der Johannespassion in der St.-Jakobi-Kirche beseelt nach Hause

Nach der Aufführung der Johannespassion gingen die Zuhörerinnen und Zuhörer beseelt nach Hause. Unter der umsichtigen und temperamentvollen Leitung von Kirchenkreiskantor Christof Pannes hatten die rund 90 Mitwirkenden umgesetzt, was Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750) in seinem Werk aufzeigen will: nämlich das Leiden und Sterben Jesu Christi, die daraus entstehende Hoffnung auf Auferstehung, und warum Ostern noch vor Weihnachten (Christi Geburt) das höchste Fest der Christen ist.

Christof Pannes hatte dafür bewusst dieses Datum gewählt. Denn die Uraufführung der Johannespassion war am Karfreitag, also vor 300 Jahren, in der Nikolaikirche in Leipzig.

Johann Sebastian Bach stellt hohe Ansprüche an die Mitwirkenden. Christof Pannes hatte – wieder einmal – für die Aufführung die besten Kräfte gewinnen können. Dazu gehörten das Göttinger Barockorchester, schon Stammgast in Sankt Jakobi, mit dem famosen Konzertmeister Henning Vater an der Spitze. Das Ensemble imponierte vor allem wieder mit dem Zusammenspiel zwischen den Holzbläsern und den Streichern.

60 Sängerinnen und Sänger der Kirchenkreiskantorei Peine wirkten bei der Aufführung in St. Jakobi mit

Die 60 Sängerinnen und Sänger der Kirchenkreiskantorei St. Jakobi setzten Bachs Vorgaben mit Leidenschaft um, wie zum Beispiel im Lied „Ruhet wohl, ihre heiligen Gebeine“.

Die Gesangssolisten imponierten allesamt, auch Franziska Bobe, die für die erkrankte Anne Nesyba kurzfristig einsprang. Sie ist höhensicher und gefiel besonders in der Sopran-Arie „Zerfließe, mein Herze“. Die Altistin Paula Meisinger erwies sich als koloraturfest. Die Arie „Es ist vollbracht“ trug sie sehr anrührend vor.

Florian Brauer hatte als Evangelist Schwerstarbeit zu leisten. Er führte textverständlich durch die Passion. Zudem gefiel er mit geschmeidiger Tenor-Stimme. Michael Humann trug die Christus-Worte vor und imponierte mit seinem tiefenfesten Bass. Gotthold Schwarz übernahm die Rollen des Petrus und des Pilatus und sang eine Arie gemeinsam mit dem Chor.

Nach der zweistündigen Aufführung erklang die Totenglocke. Danach war der Beifall des Publikums langanhaltend und kräftig.

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