Braunschweig. Die große Frage ist noch offen: Wie wird das Niedersachsen-Wetter zu Weihnachten? Die Hoffnung auf Schnee wird sich wohl nicht erfüllen.

Die Hoffnung, so sagt die allseits bekannte Weisheit, stirbt zuletzt. Das hat zuletzt Eintracht Braunschweig mit dem Sieg gegen Kaiserslautern und einem Schritt ans rettende Ufer der Zweiten Bundesliga bewiesen. Um Hoffnungen geht es auch, wenn es sich um das Niedersachsen-Wetter dreht – das Wetter zu Weihnachten, um genau zu sein. Denn die Hoffnung ist Jahr für Jahr gleich: die auf weiße Weihnachten. Doch anders als die Hoffnung von Eintracht Braunschweig auf den Klassenerhalt dürfte sich das mit der Hoffnung auf weiße Weihnachten in diesem Jahr erledigt haben.

Und das nicht nur, was das Niedersachsen-Wetter betrifft, sondern nahezu deutschlandweit. „Mit Winter-Wetter hat das nichts zu tun“, fasst Dominik Jung, Diplom-Meteorologe von wetter.net und ein Freund klarer Worte, wenn es um Wettervorhersagen geht, in einem seiner Youtube-Videos das zusammen. Weiße Weihnachten adé also, wenn es nach Jung geht.

„So richtig fest nass“: Regen wird statt Schnee auch das Wetter in Niedersachsen vorerst bestimmen

Selbst für den Harz prognostiziert der Wetter-Experte keinen Schneefall. Auch dort ist die Frage, wie das Wetter an Weihnachten wird, natürlich präsent. Zuletzt gab es für den Harz eine Sturmwarnung, jetzt eine Warnung vor Dauerregen. Und das ist etwas, worauf wir uns unter Umständen auch beim Niedersachsen-Wetter einstellen müssen. „Das werden ziemlich ruppige Tage werden“, sagt Jung mit Blick auf die deutschlandweiten Wettervorhersagen für die Tage bis zum Weihnachtsfest und danach. Statt leise rieselnder Schneeflocken rechnet nicht nur Jung mit massenhaft Regen.

Das werden ziemlich ruppige Tage.
Dominik Jung - Diplom-Meteorologe von wetter.net

Doch der Reihe nach. Im Jung‘schen Sprachmodell hören sich die Prognosen für das Wetter in Deutschland – und damit auch für die Region Braunschweig-Wolfsburg – so an: Der Diplom-Meteorologe kündigt Sturm, Orkanböen und Hochwassergefahr an, betitelt das Schauspiel bereits jetzt als „Wetter-Wahnsinn vor Weihnachten“ – vor allem in Norddeutschland. Bis in den Januar hinein werde es „so richtig fett nass“, konstatiert Jung und spricht von über 100 Litern Niederschlag pro Quadratmeter in Norddeutschland, die das europäische Wettermodell prognostiziert. Für Jung Anlass genug, von „Wetterchaos“ zu sprechen.

Wildes Wetter an Weihnachten: Meteorologe hält Sturm, Orkanböen und Hochwassergefahr für möglich

Der Mann der extremen Wetterumschreibungen macht also wenig Hoffnung auf weiße Weihnachten, haut vielmehr mal wieder auf die Pauke. Doch wie sieht das „Wetterchaos“ in Zahlen und in der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für das Wetter in Niedersachsen genau aus? Dort heißt es zunächst, dass es in der Nacht zum Donnerstag weiterhin meist stark bewölkt bleiben wird. Gebietsweise sei mit Regen zu rechnen, der sich in den Hochlagen des Harzes mit Schnee vermischt.

Laut Wettervorhersagen wird es in den nächsten Tagen stürmisch.
Laut Wettervorhersagen wird es in den nächsten Tagen stürmisch. © dpa | Marcus Führer

Gebietsweise kommt es zu Regen, teils schauerartig verstärkt. In den Hochlagen des Harzes ist der Regen mit Schnee vermischt. Die niedrigsten Werte liegen im Oberharz um 2 Grad, sonst um 6 Grad. Es herrscht ein mäßiger bis frischer, an der Küste starker westlicher Wind mit Sturmböen.

Mit dieser Entwicklung rechnet der Deutsche Wetterdienst beim Niedersachsen-Wetter bis Weihnachten

Am Donnerstag entwickelt sich dann jedoch laut DWD-Aussage eine Sturmlage. Dabei ist es stark bewölkt, verbreitet mit Regen, der gebietsweise schauerartig verstärkt ist. Die Höchstwerte liegen zwischen 8 und 10 Grad, bei zunehmend starkem West- bis Südwestwind mit Sturmböen. Vor allem an der Küste kommt es zu Sturm mit orkanartigen Böen. In der Nacht zum Freitag wechselnd bewölkt, verbreitet Regen, die Tiefstwerte liegen um zwei Grad. Hinzu kommt starker bis stürmischer West- bis Nordwestwind, an der See besteht die Gefahr von Orkanböen.

Die Tiefs kommen wie auf einer Perlenkette aufgereiht an. Und sie bringen jede Menge ungemütliches Wetter mit.
Dominik Jung - Diplom-Meteorologe von wetter.net

Freitag ist es dann weiterhin stark bewölkt und es gibt immer wieder Regen oder Regenschauer. In den höheren Harzlagen fällt zumindest nach DWD-Prognosen etwas Schnee. Die Maximalwerte liegen zwischen 4 und 8 Grad. Es weht ein frischer bis starker, an der Küste stürmischer Nordwestwind mit orkanartigen Böen. In der Nacht zum Samstag bleibt es bedeckt und weiterhin regnerisch, mit Minimumtemperaturen zwischen 1 Grad im Wendland und 5 Grad auf den Inseln. An der See besteht weiter die Gefahr schwerer Sturmböen.

Zusammengefasst: Es wird ungemütlich bis Weihnachten. Und auch an den Festtagen. Nicht wegen Geschenken, die bei den Beschenkten nicht gut ankommen, sondern wegen des Wetters. „Die Tiefs kommen wie auf einer Perlenkette aufgereiht an“, sagt Dominik Jung und fügt nüchtern an: „Sie bringen jede Menge ungemütliches Wetter mit.“