Wolfenbüttel. Menschen, die im Alltag psychische Probleme haben können sich ganz entspannt im offenen Angebot der AWO-Arche-Kontaktstelle treffen und bekommen Hilfe.

Carmen Lange-Homann, die Einrichtungsleiterin, der AWO-Arche Kontaktstelle in Wolfenbüttel und ihr 10-köpfiges Team begleiten therapeutisch Menschen, die im Alltag psychische Probleme haben. Das Team öffnet ihnen Schutzräume, zeigt ihnen Wege. Menschen, die im Alltag psychische Probleme haben können sich ganz entspannt im offenen Angebot der Kontaktstelle treffen. Man redet, spielt, kocht miteinander. Die gemeinsame Mahlzeit ist etwas Wesentliches. Viele der Leute hier in der Arche leben ohne Grundsicherung. Da sind die Sorgen, ob man noch heizen kann und im Tafelbeutel ist nicht mehr viel drin.

Wer kommt, weiß dass er Hilfe braucht

Neben der Kontaktstelle gibt es die Tagesstätte. „Es steckt hinter jedem Menschen, der zu uns kommt, ein Schicksal, das einfach weht tut“, sagt Carmen Lange-Homann. „Ein Schicksal, das allein nicht mehr zu bewältigen ist. Viele unserer Leute haben oft schlimmste Gewalttaten, erlebt. Das hinterlässt Spuren. Das hat sie krank gemacht, sie sind tief gestört.“

Sie berichtet von Menschen, die jetzt unter Sozialphobien leiden, Angst haben, unter andere Menschen zu gehen, die sich nur nachts auf einen Spaziergang wagen. „Sie haben nur noch wenig Resilienz, können sich also auf Grund ihrer traumatischer Erfahrungen nicht mehr anpassen. Wer zu uns kommt, weiß dass er Hilfe braucht.“ Die AWO-Arche-Kontaktstelle arbeitet mit Ärzten und der Betreuungsstelle zusammen. Die Arche wird viel von jungen Menschen aufgesucht, vielen jungen Männern. Neben einem engmaschigen System an Reflektionsgesprächen sind es besonders Gruppenangebote, die den Menschen, die hier Hilfe suchen, Halt geben, Sicherheit, Vertrauen, Selbstbewusstsein. Im Haus gibt es beispielsweise eine Textilwerkstatt, eine Holzwerkstatt, eine Kreativwerkstatt. Es wird mit wiederverwertbaren Dingen gearbeitet. So entstehen aus alten Autoreifen, Sisalseilen und Glasplatten coole Raumteiler, schicke Tischchen oder bequeme Sitzobjekte

Sinnvolle Beschäftigungen sollen ausgeübt werden

David, Vivien und Lukas sind gern in ihrer Werkstatt tätig: „Wir fühlen uns hier gut aufgehoben“, erzählt Vivien. „Wir lernen, uns auf Arbeitsabläufe zu konzentrieren.“ Die drei arbeiten gerade an Fadengrafiken, schneiden Toilettenpapierhalterungen zu und gestalten sie kreativ. „Ebenmäßigkeit muss eingehalten werden“, beschreibt Vivien ihre Erfahrung. Und am Rand der Stadt, da gibt es den kleinen Garten. Hier werden Hochbeete angelegt, Gemüse für die Selbstversorgung wird angebaut. Er ist abgeschirmt, dieser Garten, hier kann man sich sicher fühlen, hier ist man an der fischen Luft. Bei all diesen Angeboten erlebt man, eine sinnvolle Beschäftigung auszuüben, die auch von anderen Menschen wertgeschätzt wird.

Kontaktstelle bietet Hilfen und Strategien

Der erste Arbeitsmarkt ist das Ziel. „Das bedeutet oft eine lange Begleitung“, sagt Carmen Lange-Homann. Voraussetzung der gemeinsamen Arbeit sei, „dass man mit unseren Regeln klar kommt. So muss Pünktlichkeit oftmals trainiert werden. Handys haben während der Arbeitszeit zu verschwinden. Und wir erwarten, dass die Arbeitszeit von 20 Stunden auch genutzt wird.“ Die ständig zu reflektierende Frage sei, durch welche Tür man gehen müsse, um die eigenen Probleme zu bewältigen, meint sie. „Wir bieten Hilfen und Strategien an, die individuell abgestimmt sind.“ Und was man braucht, was man sich wünsche? Die Antwort kommt sofort: „Wir brauchen viele Holzbearbeitungsgeräte, für die Arbeit in unserem Holzbereich und im Garten. Dort sollen noch mehr Holzbeete entstehen und wir wollen einen Gartenzaun bauen und setzen.“

So können Sie spenden

Unter dem Stichwort „Das Goldene Herz“ sind Spenden auf das Konto der Aktion möglich. Alle Spenden kommen ohne Verwaltungsaufwand den Projekten zugute. Einzahlungen bei allen Banken und Sparkassen auf das Spendenkonto des Paritätischen Braunschweig bei der Braunschweigischen Landessparkasse:

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