Hannover. Für die Entschärfung einer Bombe evakuierten Einsatzkräfte mehr als 3.000 Anwohner. Außerdem: Eine Frau aus Burgwedel wird seit Sonntag vermisst.

Eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Donnerstagabend in Hannover erfolgreich entschärft worden. Die Anwohner und Anwohnerinnen durften ab kurz nach Mitternacht wieder zurück in ihre Wohnungen, wie die Feuerwehr auf Twitter mitteilte. Der Kampfmittelräumdienst habe den Zünder entfernt und die Bombe entschärft.

Zuvor hatten demnach etwa 3.270 Menschen ihre Wohnungen verlassen müssen. Ein Hubschrauber habe das Gebiet zur Kontrolle überflogen, auch zahlreiche Kleingärten seien geräumt worden. Einige Anwohner und Anwohnerinnen hätten sich wenig kooperativ gezeigt und ihre Wohnungen nicht verlassen wollen, teilte die Feuerwehr mit. Das habe zu Verzögerungen geführt.

Die Bombe war am Nachmittag auf dem Gelände einer Firma im Norden Hannovers entdeckt worden. Bei dem Blindgänger-Fund im Stadtteil Brink-Hafen handelte es sich um eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe. Sie wurde bei Sondierungsarbeiten entdeckt. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen wurde alarmiert.

Mehr als 350 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und anderen Hilfsorganisationen waren vor Ort. Sie organisierten bis zur Entschärfung die Evakuierung des betroffenen Gebiets. An einer Sammelstelle wurden Anwohner am Abend verpflegt. Die Feuerwehr veröffentlichte Bilder von abgesperrten Straßen. Im Evakuierungsradius lagen zudem Teile Langenhagens, die Vahrenwalder Straße sowie der Mittellandkanal.

Frau aus Burgwedel vermisst – Polizei geht von Verbrechen aus

Beim Verschwinden einer 53-jährigen Frau aus Burgwedel geht die Polizei Hannover von einem Gewaltverbrechen aus. Deshalb bat die Kriminalpolizei am Donnerstag öffentlich um Hinweise von Zeugen. Den Angaben war die Frau am Samstag (10.09.) zuletzt gesehen worden.

Am Sonntag kam sie nicht zu einem Treffen mit einer Freundin, die dann am Montag die Polizei alarmierte. Wegen der Spurenlage an ihrem Wohnort lasse sich nicht ausschließen, dass sie einer Gewalttat zum Opfer gefallen sein könnte, hieß es. Gesucht wurde auch nach Hinweisen auf ihr Auto, einen schwarzen Kombi.

Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst der Polizei Hannover unter der Telefonnummer (0511) 1095555 entgegen.

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Frontalzusammenstoß mit mehreren Verletzten im Kreis Cloppenburg

Bei einem Frontalzusammenstoß von zwei Fahrzeugen auf der Bundesstraße 401 bei Friesoythe (Landkreis Cloppenburg) sind drei Männer lebensgefährlich und fünf schwer verletzt worden. Am Donnerstagmorgen fuhr ein Kleintransporter mit sieben Insassen zum Überholen auf die Gegenfahrbahn und kollidierte dort frontal mit einem Auto, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

Fahrer und Beifahrer sowie ein Mitfahrer des Kleintransporters wurden lebensbedrohlich verletzt und mit Hubschraubern in ein Krankenhaus gebracht. Auch die fünf Schwerverletzten kamen in Kliniken. Weil im Kleintransporter Bierdosen bei den Vordersitzen gefunden wurden, ordnete die Polizei einen Bluttest an. Die B 401 war zunächst für Räumungsarbeiten gesperrt.

Aurich: Mann steckt mit Hand in Briefkasten fest

Warum ein Mann im ostfriesischen Landkreis Aurich in einen Briefkasten gegriffen hat, lässt sich nicht mehr klären - jedenfalls ist er mit einer Hand in dem Kasten steckengeblieben. Die Feuerwehr von Ochtelbur rückte aus, um ihm aus der misslichen Lage zu helfen.

„Die ersten Kräfte am Einsatzort konnten ihn schnell befreien und dem Rettungsdienst übergeben“, hieß es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Der Mann sei am Handgelenk leicht verletzt worden, sagte ein Feuerwehrsprecher. Wie es zu dem Notfall vom Mittwoch gekommen sei, sei nicht bekannt.

Hildesheim: Polizei geht gegen Schleuser vor

Bei einem Schlag gegen mutmaßliche Schleuserkriminalität und Schwarzarbeit haben mehr als 100 Einsatzkräfte mehrere Objekte in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen durchsucht. Die Ermittlungen richteten sich gegen zwei Männer im Alter von 53 und 26 Jahren, teilten die Staatsanwaltschaft Hildesheim und die Bundespolizei am Donnerstag mit. Sie sollen als Inhaber einer Firma in Hildesheim Ausländern bei der unerlaubten Einreise nach Deutschland geholfen haben. Die Eingereisten sollen dann illegal auf Baustellen beschäftigt worden sein.

Die acht Durchsuchungen fanden den Angaben nach in Hildesheim, Hannover, Zeven, Melle und Ahlerstedt in Niedersachsen sowie in Versmold in Nordrhein-Westfalen statt. Als Beweismittel seien Mobiltelefone, Dokumente, verschiedene Speichermedien sowie gefälschte Ausweisdokumente sichergestellt worden. Außerdem wurden drei Abschiebehaftbefehle vollstreckt. Die Ermittlungen dauerten an.

Der Fall war im Januar ins Rollen gekommen, als ein Mann aus Aserbaidschan beim Abflug aus Hannover mit einem abgelaufenen Visum auffiel. Er hatte Verbindungen zu der Hildesheimer Firma.

Drogen für 78.000 Euro bei Bad Bentheim beschlagnahmt

Ein mutmaßlicher Kurier mit Drogen im Verkaufswert von 78.000 Euro ist der Bundespolizei nahe der deutsch-niederländischen Grenze ins Netz gegangen. Für eine Kontrolle hatten Polizei und Zoll auf der Autobahn 30 bei Bad Bentheim allen Verkehr über einen Parkplatz geleitet, wie die Bundespolizei am Donnerstag mitteilte.

Im Wagen des 62-Jährigen seien am Mittwoch 620 Gramm Kokain sowie rund 3,3 Kilo Amphetamin gefunden worden. Der Mann sollte am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Der grenzüberschreitende Verkehr mit Auto und Bahn sei am Mittwoch besonders überwacht worden, um den Fahndungsdruck auf Straftäter zu erhöhen, hieß es.

313 Personen und 124 Fahrzeuge wurden überprüft. Dabei wurden weitere Drogendelikte festgestellt und drei Verstöße gegen das Waffengesetz. In einem Zug fand sich ein mit Haftbefehl gesuchter Mann, der eine Strafe von 800 Euro nicht bezahlt hatte.