Hannover. Auf vielen Fernstraßen bildeten sich Staus. Am Flughafen Langenhagen gab es Schlangen. Einige Passagiere waren wohl zu früh vor Ort.

Der Start der Herbstferien in Niedersachsen und Bremen hat an diesem Wochenende zu einem hohen Reiseaufkommen am Flughafen Hannover und auf den Fernstraßen gesorgt. Am Samstag bildeten sich am Flughafen Langenhagen teils lange Schlangen an den Check-in-Schaltern. Eine Sprecherin sagte am Sonntag, einige Reisende seien zu früh für ihre gebuchten Flüge gekommen. Dadurch habe es Staus gegeben, und nicht alle Reisenden hätten zügig abgefertigt werden können. Zu Verspätungen sei es dadurch aber nicht gekommen.

Zahlreiche Fluggäste warten im Flughafen Hannover-Langenhagen. Weil der von der Bundespolizei für die Abfertigungs-Kontrollen beauftragte Dienstleister massive Personalprobleme hat, kam es zuletzt zu großen Wartezeiten, teilweise verpassten Reisende deswegen ihre Flüge.
Zahlreiche Fluggäste warten im Flughafen Hannover-Langenhagen. Weil der von der Bundespolizei für die Abfertigungs-Kontrollen beauftragte Dienstleister massive Personalprobleme hat, kam es zuletzt zu großen Wartezeiten, teilweise verpassten Reisende deswegen ihre Flüge. © dpa | Moritz Frankenberg

Der Flughafen und die Bundespolizei hatten mit Blick auf den erwarteten Andrang zum Ferienbeginn Reisenden geraten, am Wochenende mehr Zeit einzuplanen. Viele Reisende kamen dem offenbar nach. Der Flughafen erwartete pro Tag etwa rund 15.000 Passagiere.

Teils mehrere Stunden Wartezeit in Hannover

Bereits in den vergangenen Wochen war es in Hannover, wie auch zuletzt am Hauptstadtflughafen BER, zu Schlangen gekommen. Manche Passagiere hatten deswegen sogar Flüge verpasst. Hauptgrund waren nach Angaben der Bundespolizei in Langenhagen Personalengpässe bei den Sicherheitskontrollen bei der beauftragten Firma Securitas. Ein Sprecher der Bundespolizei sagte, die Abfertigung sei am Samstag „wesentlich entspannter als in den vergangenen Wochen“ erfolgt. Die beauftragte Firma habe an den Sicherheitskontrollen rund 40 zusätzliche Kräfte im Dienst gehabt. Auch die Bundespolizei war mit mehr Personal im Einsatz. Eine genaue Bilanz, wie das erste Herbstferien-Wochenende verlief, kündigten die Beamten für Montag an.

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Reisende berichteten dennoch von teils mehreren Stunden Wartezeit insgesamt. Einige reagierten mit Unverständnis: „Ich finde es eigentlich unerträglich, dass man so lange warten muss – einmal hier bei der Abfertigung am Gate, aber auch beim Security-Check“, sagte Ludger Haferkemper aus Höxter in Ostwestfalen vor seinem Abflug nach Rhodos am frühen Samstagmorgen. Drei Stunden Wartezeit müssten in jedem Fall eingeplant werden. Andere Reisende wie Anna Schade, die mit ihrer Familie aus Braunschweig nach Kreta fliegen wollte, hoben die Anstrengungen des Flughafens hervor. Das Personal sei sehr bemüht, die Warteschlangen zu kanalisieren, sagte sie.

Vorkontrollen des Gepäcks

Flughafen und Bundespolizei hatten darauf hingewiesen, dass Reisende zu rascheren Abläufen beitragen könnten. „Manche Leute führen Dinge im Gepäck mit sich, die dort nicht reingehören“, sagte ein Bundespolizist. „Das verzögert die Kontrollen dann zusätzlich.“ Daher würden Fluggäste schon am Check-in angesprochen. Außerdem gebe es verstärkt Vorkontrollen des Gepäcks.

Der Branchenverband ADV erklärte angesichts der Schlangen auch an anderen deutschen Flughäfen, dass sich diese und die Serviceunternehmen in einer besonderen Situation befänden. „Nach monatelangem, fast vollständigem Erliegen des Luftverkehrs durch die Corona-Pandemie führen die mit Beginn der Ferienzeit deutlich ansteigenden Passagierzahlen zeitweise an vereinzelten Standorten zu Kapazitätsengpässen“, sagte ADV-HauptgeschäftsführerRalph Beisel. Unter anderem verlangsamten die pandemiebedingten Nachweispflichten die Prozesse, und Kurzarbeit sorge für Personalengpässe.

Dichter Reiseverkehr auf der Autobahn 1 und 7

Auch auf den Fernstraßen in Niedersachsen gab es am Wochenende dichten Reiseverkehr. Besonders rund um Hamburg mussten Autofahrer viel Geduld mitbringen – betroffen waren vor allem die Autobahnen in Richtung Norden. So staute sich am Samstagnachmittag der Verkehr auf der Autobahn 1 zwischen Hittfeld und Norderelbe auf 16 Kilometer, wie ein Polizeisprecher sagte. Auf der A7 zwischen Fleestedt und dem Elbtunnel fuhren die Autos rund 14 Kilometer lang Stoßstange an Stoßstange. „Es ist richtig voll. Schon vormittags gab es kilometerlange Staus.“ Das habe auch etwas mit dem Bettentausch in Dänemark zu tun, der in der Regel samstags ist. Viele Niedersachsen, die nun in die Ferien starten, sind deshalb auf dem Weg in den Norden. „Da ist der Elbtunnel das Nadelöhr.“

Im dichten Verkehr kam es zu Unfällen. Auf der A2 krachten bei Bad Nenndorf sechs Fahrzeuge ineinander. Vier Menschen wurden leicht verletzt. Ebenfalls bereits am Freitag wurden bei einem Auffahrunfall in dichtem Verkehr auf der A37 nahe dem Autobahnkreuz Hannover-Buchholz fünf Menschen verletzt.