Hannover. Erste Gespräche mit Kommunen laufen an. Zuerst drankommen sollen die Älteren in den Senioren- und Pflegeheimen.

In Niedersachsen könnte nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums bereits im Herbst eine Corona-Auffrischungsimpfung vor allem für die Bewohner und Bewohnerinnen von Senioren- und Pflegeheimen notwendig werden. „Die Wahrscheinlichkeit ist aus unserer Sicht hoch“, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Oliver Grimm, am Mittwoch. Das Land bereite sich organisatorisch auf die Auffrischungsimpfungen vor und sei dazu in Gesprächen mit den Kommunen.

Weil die großen Impfzentren im September schließen, könnte die Durchführung der Auffrischungsimpfungen verstärkt von mobilen Impfteams übernommen werden, sagte Grimm. „Für die wäre dann die erneute Impfung in den Pflegeheimen ein gutes Einsatzgebiet, das sich auch schon in der ersten Runde sehr bewährt hat“, ergänzte der Sprecher. Die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ und das Politikjournal „Rundblick“ hatten zuerst über die Pläne berichtet.

Niedersachsen will zuerst die Älteren in den Blick nehmen

Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) hatte am Dienstag gesagt, man gehe derzeit davon aus, dass es für Erwachsene eine jährliche Auffrischungsimpfung brauche, „gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse“ darüber werde es aber voraussichtlich in den kommenden Monaten geben. Die Gesundheitsminister der Länder und des Bundes hätten am Tag zuvor darüber beraten. Das Robert-Koch-Institut sei gebeten worden, eine wissenschaftliche Grundlage auszuarbeiten.

Niedersachsen nehme bei möglichen Auffrischimpfungen ab dem Herbst auch deshalb zuerst die Älteren in den Blick, weil die Immunisierung sich in dieser Gruppe schneller reduziere als bei Jüngeren. In Pflege- und Altenheimen sei es immer wieder zu Corona-Ausbrüchen gekommen, obwohl Bewohner und Pflegepersonal geimpft gewesen seien.

Fast zwei Drittel der Niedersachsen haben mindestens eine Impfung gegen Corona erhalten

Hoffnung setzte die Ministerin auf die mRNA-Impfstoffe: „Ich glaube, dass diese mRNA-Technologie ein ähnlicher Quantensprung ist wie früher die Erfindung der Antibiotika.“ So habe etwa der Hersteller Biontech/Pfizer in Aussicht gestellt, eine Grippe- und Coronaschutzimpfung in einer Spritze zu kombinieren.

In Niedersachsen haben nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Mittwoch knapp 64,1 Prozent der Menschen mindestens eine Corona-Impfung erhalten. 49,8 Prozent sind demnach vollständig gegen das Virus geimpft. Rund 11 Prozent der Bevölkerung sind unter 12 Jahre alt, für sie steht noch kein Impfstoff zur Verfügung.

Wichtige Corona-Regeln und Infos für die Region

Alle wichtigen Fragen und Antworten zu Corona in Niedersachsen gibt's hier . Welche Regeln zurzeit in Braunschweig gelten, erfahren Sie hier.

Die Corona-Lage in der Region

Unsere Redaktionen sammeln alle wichtigen lokalen Infos zum Coronavirus auf FAQ-Seiten, die stets aktualisiert werden. Online sind die Überblicke aus Braunschweig, aus Wolfsburg, aus Wolfenbüttel, aus Gifhorn, aus Salzgitter, aus Peine und Helmstedt sowie aus Osterode.

Hier finden Sie eine Übersicht über die Corona-Lage im gesamten Bundesland Niedersachsen.