Hannover. Wer in Deutschland wenig verdient, ist laut Umfrage auch seltener gegen Corona geimpft. Niedersachsens Migrationsbeauftragte schlägt Lösungen vor.

Nach Ansicht der niedersächsischen Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe hat sich das Impfen in der Corona-Pandemie zu einer sozialen Frage entwickelt. Das zeige sich unter anderem an der Gruppe der Arbeitsmigrantinnen und Arbeitsmigranten aus Ländern wie Polen oder Bulgarien, sagte Doris Schröder-Köpf (SPD).

„Viele dieser Menschen, die neu nach Deutschland kommen, arbeiten in Jobs am Menschen, etwa in der Pflege oder im Verkauf. Sie gehören zu einer Gruppe, bei denen die Impfquote deutlich schlechter ist als bei Besserverdienenden oder Akademikern“, sagte Schröder-Köpf mit Bezug auf eine Umfrage der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

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Unterschiede im Impfstatus je nach Einkommen

Bei der nicht-repräsentativen Erhebung für ein Forschungsinstitut hatten im Juni 49 Prozent der Befragten aus dem untersten Fünftel der Lohnverteilung angegeben, schon mindestens die erste Impfdosis erhalten zu haben, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) am Mittwoch mitteilte. Aus dem obersten Fünftel der Einkommensverteilung berichteten dagegen 71 Prozent, mindestens einmal geimpft zu sein.

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Dieser Umstand sei „eine Unwucht“, die unbedingt beseitigt werden müsse, sagte Schröder-Köpf. „Es kann nicht sein, dass die, die am meisten Kontakt zu anderen Menschen haben, weniger geimpft sind als die anderen.“ Als mögliche Lösung schlug sie vor, mobile Impfteams auch in kleinere und mittelgroße Unternehmen zu schicken, in denen es keine Betriebsärzte gibt. dpa

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