Hannover. Grund war die Empfehlung der Ständigen Impfkommission. Man könne den Ärzten nichts vorschreiben, so das Gesundheitsministerium.

In niedersächsischen Impfzentren haben etliche Ärzte impfwillige Kinder und Jugendliche trotz eines vereinbarten Termins abgewiesen. Die Impfärzte hätten bei kerngesunden Kindern auf die Empfehlung der Ständigen Impfkommission zur Impfung nur von vorerkrankten Kinder verwiesen und die Impfung abgelehnt, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Oliver Grimm, am Freitag in Hannover. „Wir möchten gerne, dass Kinder und Jugendliche ein Impfangebot erhalten, aber können es den Ärzten nicht vorschreiben.“

Impfzentren mit Ärzten mit Vorbehalten sollten deshalb nun reagieren, damit die Terminbuchung dort für Kinder und Jugendliche blockiert wird. Es bestehe weiterhin die Hoffnung, dass die Impfkommission eine allgemeine Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ausspricht.

Astrazeneca auch für Menschen unter 60

Unterdessen rüstet sich Niedersachsen bereits für eine angekündigte Empfehlung der Impfkommission, dass mit Astrazeneca erstgeimpfte Menschen künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie den von Biontech oder Moderna erhalten. Dies erfordere zwar eine Umstellung der Impflogistik, weil eigentlich für Erstimpfungen vorgesehener Impfstoff nun für die Zweitimpfung abgezweigt werden muss, sagte Grimm. Angesichts der großen Impfstofflieferungen ergäben sich aber keine Kapazitätsprobleme.

Wer auch bei seiner Zweitimpfung lieber das Präparat von Astrazeneca erhalten will, könne problemlos darum bitten. Die nun davon in größerer Zahl verfügbar werdenden Dosen fänden bestimmt Verwendung, da das Land den Impfstoff bereits für Impfungen für Menschen unter 60 Jahren freigegeben hat.

Viele Anrufe bei Niedersachsens Corona-Hotline

Allerdings hat die angekündigte Umstellung bei der Zweitimpfung Grimm zufolge bereits zu einem großen Nachfragebedarf bei der Hotline des Landes geführt. Am Donnerstag etwa seien 10.000 Anrufe mehr als üblich eingegangen. Die Expertinnen und Experten begründen den Rat zur Kombination von Vektor- und mRNA-Impfstoff damit, dass die Immunantwort nach dem Verabreichen zweier verschiedener Präparate derjenigen nach zwei Dosen Astrazeneca „deutlich überlegen“ sei.

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