Wernigerode. Im Mai will der Garten mit seinen Hochgebirgspflanzen auf der Brockenkuppe öffnen. Die genauen Umstände wegen Corona sind aber noch nicht ganz klar.

Nur mit Voranmeldung und nur kleine Gruppen: Vom 17. Mai an sollen wieder Besucher durch den Brockengarten geführt werden. „Wir planen an diesem Tag den Saisonstart, aber noch sind die Umstände nicht ganz klar“, sagte Leiter Gunter Karste vom Nationalpark Harz der Deutschen Presse-Agentur. „Fakt ist, dass wir maximal mit zehn Besuchern und natürlich nur unter Einhaltung aller Regeln durch den Garten gehen können.“

Corona-Pandemie die Besucherbilanz im Harz schlecht aussehen

Frei bewegen dürften sich Gäste im Brockengarten ohnehin nicht, sagte Karste. „Bei uns geht ja alles nur über Führungen.“ Er rechnet damit, dass im Verlauf der Saison bis Mitte Oktober eine „Rückkehr zur Normalität“ erreicht werden kann. „Jetzt, wo das Impfen vorangeht“, sagte der Biologe. Der kleine Brockengarten auf der Kuppe des 1141 Meter hohen Harzgipfels ist das Zuhause von rund 1500 Hochgebirgspflanzen aus aller Welt. Es gibt auch einen eigenen Anzuchtgarten.

Im Vorjahr ließ die Corona-Pandemie die Besucherbilanz schlecht aussehen. Statt der üblichen 5500 waren nur 950 Gäste gezählt worden. Auch, weil die Saison 2020 erst am 24. Juni begonnen werden konnte. Große Sorgen hätten die Trockenheit und die für Brockenverhältnisse hohen Temperaturen bereitet. „Das hat sich auf die Vitalität der kultivierten Hochgebirgspflanzen negativ ausgewirkt“, sagte Karste. 125 Arten seien 2020 abgestorben. Sie würden natürlich nachgepflanzt, hieß es. Aktuell liege zwischen den kleinen Pflänzchen noch Schnee. „Bis Mitte Mai wird der aber hoffentlich getaut sein“, sagte Karste.

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Biotoppflege auf dem Brockengipfel soll fortgesetzt werden

Für die Stärkung der für deutsche Mittelgebirge einmaligen Zwergstrauchheide soll die Biotoppflege auf dem Brockengipfel fortgesetzt werden. Das geht aus dem Tätigkeitsbericht 2020 der Nationalparkverwaltung in Wernigerode hervor. „Wir haben im vergangenen Jahr gut 5000 Heidepflanzen in die Erde gebracht“, sagte Karste. In diesen Tagen erwarte er die Lieferung weiterer 5000 Stecklinge. Möglich ist das laut Bericht dank des Programms „Artensofortförderung“ des Landesumweltministeriums. Für dieses Jahr stünden, wie auch 2019 und 2020, insgesamt rund fünf Millionen Euro Landesmittel für Projekte für die Artenvielfalt zur Verfügung.

Die Bergheiden würden dort gepflanzt, wo wuchernde Gräser die seltene Brocken-Anemone oder das Brocken-Habichtskraut verdrängen. Zusätzlich würden ausgewählte Flächen gemäht, hieß es. Auch die teilweise Beweidung mit dem Harzer Roten Höhenvieh habe sich bewährt.