Hannover. Vor allem Klassenfahrten, die sonst einen Großteil der Belegungen in Niedersachsen ausmachten, fielen aus. Corona-Hilfen würden auch 2021 benötigt.

2020 haben die niedersächsischen Jugendherbergen 65 Prozent weniger Übernachtungen verzeichnet als im Vorjahr. Vor allem Klassenfahrten, die sonst einen Großteil der Belegungen ausmachten, fielen aus, teilten die niedersächsischen Landesverbände des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) am Donnerstag mit. Etwas weniger hart getroffen habe es die Jugendherbergen auf den Inseln und an der Küste: Sie waren in den Sommer- und Herbstferien relativ gut nachgefragt. In Städten blieben viele Herbergen leer. Niedersachsenweit fiel die Zahl der Gäste von gut 422.000 auf 139.000 (minus 67 Prozent).

Corona-Hilfen auch 2021 benötigt

Schon jetzt sei absehbar, dass Corona-Hilfen von Bund und Ländern auch 2021 benötigt würden. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen seien Klassenfahrten bis zu den Sommerferien untersagt. In normalen Jahren machten Schulklassen zwischen Mai und Juni mindestens 60 Prozent der Übernachtungen aus, hieß es. „Je länger diese fernbleiben, desto mehr spitzt sich die Lage zu“.

Keine voreiligen Verbote für Klassenfahrten

Zwar sei völlig klar, dass Schulfahrten und Reisen nur dann stattfinden können und sollen, wenn es das Infektionsgeschehen zulasse. Die Kultusministerien sollten keine voreiligen Verbote für Klassenfahrten aussprechen, forderte der Verband. Hygienekonzepte seien erprobt worden und hätten sich als tragfähig erwiesen. Im Kreis Cloppenburg wird eine Herberge an der Thülsfelder Talsperre derzeit anders genutzt werden - als Impfzentrum.

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