Clausthal-Zellerfeld. Dreimal musste das Oberharzer Schlittenhunderennen mangels Schnee ausfallen, jetzt macht Corona den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung.

Schlittenhunde-Halter im Harz haben durch die coronabedingte Touristenflaute mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Große Teams mit 40 bis 50 Hunden hätten „arge Probleme“, allein die Futterkosten zu decken, berichtete Manfred Gromann aus Clausthal-Zellerfeld, der seit zehn Jahren den Schlittenhundesport betreibt. Normalerweise böten sie Wanderungen mit Schlittenhunden für Besucher an.

Auch auf Wettkämpfe müssen die Hundenarren verzichten. Das traditionelle Oberharzer Schlittenhunderennen im Februar fällt aus. Schon in den vergangenen drei Jahren fand das Rennen mangels Schnees nicht statt, wie die Sprecherin der Tourismuszentrale Clausthal-Zellerfeld, Silvia Hoheisel, sagte. „Wenn wir jetzt einen super Winter bekommen sollten, ärgern wir uns natürlich alle schwarz.“

Bewegen muss Gromann seine vier sibirischen Huskys aber trotzdem. „Die Hunde wollen einfach laufen“, sagte der 66-Jährige. Fehlender Schnee sei die Regel und hindere ihn nicht am Training. Statt auf Kufen fahre er auf einem Wagen mit Rädern oder spanne die Tiere vor sein Mountainbike.

Schlittenhunde erreichen bis zu 40 km/h – Training darf nicht ausfallen

Anders als bei einer Kutsche mit Pferden führt Gromann die Hunde nicht mit Zügeln. „Sie werden nur über Zuruf gelenkt.“ Kommt ihnen ein Spaziergänger entgegen, rufe er „links vorbei“ oder „rechts vorbei“. Bei 35 bis 40 km/h Renngeschwindigkeit erfordert das eine schnelle Reaktion: „Wenn es brenzlig wird, müssen die Hunde das in Sekundenbruchteilen umsetzen“, sagte Gromann.

Wie gut sich ein Hund vor dem Schlitten mache, hänge nicht nur von dessen Züchtung ab, sondern auch von dessen Charakter. Seine erste Hündin etwa sei ein spezieller Fall, sagte Gromann. „Dieser Hund ist eine Diva. Der läuft nur, wenn Zuschauer da sind.“ Wenn keine in Sicht seien, mache er langsam. „Das kann man dem Hund auch nicht abgewöhnen.“

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