Hannover. Über 300 Menschen beteiligten sich an Gegenkundgebungen, darunter rund 120 Linksautonome, die an die Polizeiabsperrung der „Querdenker“-Demo drängten.
Mehr als 900 Menschen haben am Samstag in Hannover gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Veranstalter der Protestkundgebung im Stadtzentrum war die Organisation „Querdenken“, die in vielen Städten Proteste gegen die aktuelle Politik im Kampf gegen die Pandemie organisiert. Mehr als 300 Menschen beteiligten sich an Gegenkundgebungen , darunter rund 120 Linksautonome, die zu einem spontanen Protest an die Polizeiabsperrung der „Querdenker“-Demonstration drängten. Die Polizei rief zum Halten von Abstand auf und drängte die Gegendemonstranten einige Dutzend Meter zurück.
„Querdenken“-Demo in Hannover: Polizei stellt Schutzzäune auf
Zu möglichen Festnahmen konnte die Polizei zunächst nichts sagen. Im Bereich der „Querdenker“-Demo wurde zwischenzeitlich mutmaßlich von Gegnern Pyrotechnik gezündet, Beamte hielten die Lage aber unter Kontrolle. Die „Querdenken“-Demonstration auf dem Platz vor der Oper in Hannover war von der Polizei mit Schutzzäunen und einem großen Aufgebot an Beamten von den Gegendemonstranten abgetrennt worden, der Zutritt war nur an einzelnen Schleusen möglich. Die Organisatoren riefen die Teilnehmer zwischenzeitlich zum Einhalten der Maskenpflicht auf.
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Innenminister Boris Pistorius: „Werden uns nicht auf der Nase herumtanzen lassen“
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hatte vor der Kundgebung klar gewarnt: „Wir werden uns nicht auf der Nase herumtanzen lassen von denjenigen, die diesen Staat vorführen wollen“, so der Minister auf Twitter. „Das wird nicht passieren.“
Am Sonntag haben dann rund 370 Gegner der Corona-Maßnahme n friedlich in Hannover demonstriert. Der Demonstrationszug unter dem Motto „Walk to Freedom“ gehe nach eigenen Angaben gegen Diskriminierung und für Menschenrechte auf die Straße, teilte ein Sprecher der Polizei am Sonntag mit. Bisher verlaufe die Demonstration friedlich, auch die Hygienevorschriften seien überwiegend eingehalten worden, heißt es von der Polizei. Das Ende der Demonstration war für 17 Uhr geplant. Auf ihrer Webseite fordert die Bewegung “Walk to Freedom„ das Ende der Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern. Vorübergehend kam es zu Behinderungen des öffentlichen Nahverkehrs.
dpa