Hannover. Die Unternehmerverbände Niedersachsen haben sich gegen Zusatzurlaube für Eltern ausgesprochen. Es gelte jetzt die Ärmel hochzukrempeln.

Die Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN) haben den Vorstoß des Landeselternrats für einen coronabedingten Sonderurlaub zurückgewiesen. Eltern sollten einen von Bund und Land finanzierten zehntägigen Sonderurlaub bekommen, wenn ihr Jahresurlaub wegen der durch die Corona-Pandemie notwendige Betreuung von Kindern aufgebraucht sei, hatte der Landeselternrat gefordert.

Volker Müller: Für Eltern heißt es jetzt Ärmel hochkrempeln statt Urlaub machen

„Die Corona-Krise ist eine Ausnahmesituation für alle“, sagte UVN-Hauptgeschäftsführer Volker Müller am Dienstag in Hannover. Er wisse aus eigener Erfahrung, dass auch Eltern besonderen Belastungen ausgesetzt seien. „Die Forderung des Landeselternrates ist aber alles andere als hilfreich und das falsche Signal“, meinte er. „Wir befinden uns in einer der härtesten Wirtschaftskrisen. Jetzt gilt es die Ärmel hochzukrempeln und zuzusehen, dass wir da ordentlich wieder rauskommen.“

Die Arbeitgeber würden in der Krise mit größtmöglicher Flexibilität und individuellen Lösungen reagieren. „Eltern jüngerer Kinder mussten nicht ihren Urlaub nehmen, sondern hatten bei behördlich angeordneten Kita- oder Schulschließungen und Arbeitsausfall aufgrund Kinderbetreuung Anspruch auf Ersatzleistung“, sagte er.

Die Zeit zwischen Homeoffice und Homeschooling sei kein Urlaub, argumentieren Elternvertreter

Eltern und Kinder bräuchten in den anstehenden Sommerferien einen Erholungsurlaub, den sie auch genießen könnten, hatte Cindy-Patricia Heine vom Landeselternrat argumentiert. Die Zeit zwischen Homeoffice und Unterricht zu Hause sei keine gemeinsame Urlaubszeit gewesen, meinte die Vorstandsvorsitzende. Der Extraurlaub sollte nicht zulasten der Unternehmen gehen, sagte sie dem NDR.

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