Bremen. Nach dem Klassenerhalt des Vereins Werder Bremen haben Fans der Mannschaft in Bremen randaliert. Die Randalierer verletzten einen Mann.

Nach dem Klassenerhalt ihrer Mannschaft haben Fans des Werder Bremen laut Polizei in der Nacht zum Dienstag in Bremen randaliert. Fans bewarfen demnach Einsatzkräfte mit Flaschen und Böllern. Dabei wurde ein Passant von einer Flasche getroffen. Der Mann musste wegen einer Kopfverletzung im Krankenhaus behandelt werden. Einsatzkräfte sollen zudem von Fans getreten worden sein, als diese versuchten, eine Polizeikette zu durchbrechen. Die Polizei setzte Reizgas gegen sie ein.

Randale bereits in Heidenheim

In Heidenheim bespritzten Randalierer laut Polizei Werder-Spieler mutmaßlich mit Bier und warfen Steine und Flaschen gegen den Mannschaftsbus. Nach einer ersten Schätzung betrage der Schaden am Bus mehrere tausend Euro.

Die Bremer Spieler hatten laut Polizeiangaben vom Dienstag kurz nach Mitternacht vor ihrem Bus vor der Heidenheimer Arena den Klassenerhalt gefeiert. Dann sei etwa die Hälfte der rund 200 anwesenden Fans der Gastgeber auf sie zugegangen, um sie mit Flüssigkeit zu bespritzen. Die Stimmung sei aggressiv und aufgeheizt gewesen. Polizeibeamte drängten die FCH-Fans ab, um dem Bus die Abfahrt zu ermöglichen, und setzten Pfefferspray ein.

Gegen einen 28- und einen 29-Jährigen wird ermittelt, weil sie eine Flasche und Steine geworfen haben sollen. Am Bremer Mannschaftsbus ging an einem doppelt verglasten Seitenfenster die äußere Scheibe komplett zu Bruch.

Bis zu 700 Fans feierten den Klassenerhalt in Kneipen rund um das Weser-Stadion

Nach Mitternacht sei die Stimmung bei einigen Menschen gekippt, hieß es. Die Einsatzkräfte nahmen mehrere Menschen vorläufig fest und erteilten Platzverweise.

Zunächst hatten die Fans den Klassenerhalt ihrer Mannschaft mit Hupkonzerten, lauten Gesängen und Feuerwerksböllern gefeiert. „Nie mehr Zweite Liga“, sangen die Anhänger am Montagabend nach dem 2:2 (1:0) im Relegations-Rückspiel beim 1. FC Heidenheim. Zahlreiche Anhänger verfolgten bereits das Spiel vor und in den Kneipen nahe dem Weser-Stadion. Im Laufe des Abends wurde es dann im Bremer „Viertel“ immer voller und voller. Zu Hunderten tanzten die Werder-Fans auf der Straße. Bis zu 700 Menschen sollen nach Polizeiangaben am Abend in Bremen gefeiert haben.

Ähnliche Szenen gab es erst kürzlich nach dem Aufstieg von Eintracht Braunschweig

Der viermalige deutsche Meister sicherte sich am Montagabend in einer Zitterpartie beim Tabellendritten der Zweiten Liga den Verbleib in der Fußball-Bundesliga. Am heimischen Stadion hatten die Fans schon vor der Partie Transparente mit der Aufschrift „Wir sind bei Euch“ und „Ihr schafft das!“ aufgehängt. Nach beiden Toren für Werder erklang dann in der leeren Arena die Stadion-Sirene.

In Braunschweig war es nach dem Aufstieg der Eintracht Mitte vergangener Woche zu ähnlichen Szenen gekommen. Menschen drängten sich auf dem Bohlweg, grölten und zündeten Pyrotechnik. Ebenso nach dem Spiel am vergangenen Wochenende im Magniviertel. Fans sollen Restaurantgäste vertrieben und Pyrotechnik gezündet haben. Nach beiden Spielen wurde Kritik an der Polizei laut, die nicht entschieden genug eingegriffen haben solle. Dies sei besonders in Hinblick auf die nicht eingehaltenen Abstands- und Hygieneregeln bedenklich.

Coronavirus in Niedersachsen- Alle Fakten auf einen Blick

Coronavirus in der Region – hier finden Sie alle Informationen