Hannover. Der heiße Sommer hat 2019 zu Hitzerekorden und Dürre auf den Feldern geführt. Jetzt zeigt sich: Auch die Zahl der Waldbrände ist gestiegen.

In Niedersachsens Wäldern hat es im vergangenen Jahr deutlich öfter gebrannt als in den Vorjahren.

Das Agrarministerium in Hannover verzeichnete rund 280 Brände – nachdem es im Jahr 2018 noch 168 und im Jahr 2017 sogar nur 12 Waldbrände gewesen waren.

Ministeriumssprecher: „Dürreperiode und Trockenstress“

Hitze und wenig Regen in den Sommermonaten hätten zu „Dürreperioden und Trockenstress“ geführt, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. „Bedingt durch den Klimawandel steigt allgemein in Niedersachsen, in Deutschland und europaweit das Waldbrandrisiko.“ Es sei zudem zu erwarten, dass die Waldbrandsaison länger werde.

Zerstörte Fläche in Niedersachsen kleiner als 2018

Immerhin: Die betroffene Fläche war 2019 mit rund 21 Hektar etwas kleiner als im Jahr zuvor, als 31,2 Hektar in Flammen standen. Vor allem der Moorbrand auf einem Bundeswehr-Testgelände bei Meppen, der erst nach mehr als einen Monat gelöscht werden konnte, hielt die Behörden 2018 in Atem.

Im vergangenen Jahr waren die waldreichen Regionen im Ostniedersächsischen Tiefland am stärksten betroffen, insbesondere der Heidekreis sowie die Landkreise Celle, Gifhorn, Lüchow-Dannenberg sowie die Region Hannover. Als Brandursachen wurden oft Versehen und Unachtsamkeit gemeldet, so das Ministerium. Noch häufiger sei die Brandursache aber schlicht unbekannt geblieben.

Die Zahlen für 2019 sind vorläufig, weil zum Beispiel Brände auf Truppenübungsplätzen erst später vom Bund ergänzt werden.

Landesforsten warnen wieder vor Waldbrandgefahr

Ende März hatten die Landesforsten gewarnt, dass die Waldbrandgefahr wegen des überwiegend trockenen Wetters bereits wieder steige. „Die sehr niedrige Luftfeuchtigkeit hat die Bodenvegetation und die oberste Bodenschicht im niedersächsischen Landeswald stark ausgetrocknet“, sagte ein Sprecher vergangene Woche. Besonders hoch sei die Gefahr in den lichten Kiefernwäldern im Nordosten.

Die Waldbrandzentrale in Lüneburg ist seit Mitte März wieder besetzt. Dort laufen Bilder und Daten von 20 Überwachungskameras zusammen, die auf zehn Kilometer Entfernung frühzeitig Rauchentwicklung erkennen sollen. dpa