Meppen. . Der Brand auf dem Bundeswehr-Schießplatz war vor zwei Wochen entstanden. Moorbrände gehören zu den sehr schwierig zu bekämpfenden Feuern.

Die Lage bei dem Moorbrand auf einem Bundeswehr-Schießplatz bei Meppen ist weiter angespannt. Nach Auskunft einer Bundeswehrsprecherin waren Einsatzkräfte auch am Mittwoch mit der Brandbekämpfung beschäftigt. Derzeit werde ein neues Lagebild erstellt. Am Dienstagabend hatte es starken Brandgeruch und Sichtbehinderungen im Nordwesten von Niedersachsen und im mehr als 100 Kilometer entfernten Bremen gegeben.

Hunderte Notrufe in Bremen

Am Mittwoch wirkte sich der Brand wieder vor allem auf das nähere Umland aus. „Wir konnten die Warnung auf den Kreis Emsland eingrenzen“, sagte ein Sprecher der Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen. Am Vorabend waren auch die Bewohner der Kreise Oldenburg, Verden, Cloppenburg, Vechta und Diepholz sowie Bremen betroffen gewesen. In der Hansestadt hatte es Hunderte Notrufe gegeben.

„Wir mussten das Personal in der Leitstelle aufstocken“, berichtete der Bremer Feuerwehrsprecher. Er wiederholte dabei seine Kritik, dass es keine ausreichenden Informationen über das Geschehen auf Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle bei Meppen gebe. „Wir haben keinerlei Prognose“, sagte er. Eine spezielle Wetterlage, bei der sich die Luft nur träge verbreitet, war nach Angaben Verkehrsmanagementzentrale Grund für die weiträumigen Auswirkungen des Brandes.

Der Brand auf dem Übungsplatz war vor zwei Wochen entstanden, als von einem Bundeswehr-Hubschrauber Raketen abgefeuert wurden und den Boden entzündeten. Moorbrände gehören zu den sehr schwierig zu bekämpfenden Feuern.

Niedersachsen wegen Moorbrand für Evakuierungen gerüstet

Gut zwei Wochen nach Ausbruch eines großflächigen Moorbrandes bei Meppen hat das Land Niedersachsen für den Fall einer Zuspitzung der Lage Vorbereitungen zur Evakuierung Hunderter Anwohner getroffen. Um welche Gebiete es sich konkret handeln könnte, lasse sich angesichts der unklaren Entwicklung nicht sagen, erklärte der Brand- und Katastrophenschutzexperte des Innenministeriums, Klaus Wickboldt, am Mittwoch. Derzeit gehe man davon aus, dass es noch ein bis zwei Wochen dauert, bis alle Glutnester auf dem Bundeswehr-Übungsgelände erstickt sind.

Ein Verbindungsbeamter sei in den Führungsstab der Brandbekämpfer entsandt worden, die unter Leitung der Bundeswehr stehen. Innenstaatssekretär Stephan Manke (SPD) werde sich am Donnerstag vor Ort ein Bild der Lage machen.

Selbst aus dem All sei der Moorbrand zu sehen, teilte der Deutsche Wetterdienst auf Twitter mit. Auf einem Satellitenbild vom Dienstagnachmittag war die Richtung Nordosten ziehende Rauchsäule gut zu erkennen. Am Dienstagabend hatte es starken Brandgeruch und Sichtbehinderungen im Nordwesten von Niedersachsen und im mehr als 100 Kilometer entfernten Bremen gegeben. Am Mittwoch beschränkten sich die Auswirkungen vor allem auf das nähere Umland.

Die Bundeswehr kündigte unterdessen eine umfassende Überprüfung des durch Raketentests ausgelösten Moorbrandes an. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Selbstverständlich wird auch die Bundeswehr intern der Frage nachgehen, ob bei dem Test in Meppen geltende Vorschriften verletzt beziehungsweise Ermessensspielräume falsch genutzt wurden oder es eventuell Regelungslücken bei den Brandschutzvorschriften der Bundeswehr gibt, die wir schließen müssen."

Mehr als 1000 Einsatzkräfte bei Moorbrand in Meppen

Der Moorbrand auf einem Übungsgelände der Bundeswehr bei Meppen stellt die Einsatzkräfte auch am Donnerstag weiter vor große Herausforderungen. Derzeit seien mehr als 1000 Frauen und Männer vor Ort, um den Brand zu löschen, sagte eine Bundeswehr-Sprecherin am Donnerstagvormittag. Feuerwehrleute der Bundeswehr, zivile Feuerwehren, das Technische Hilfswerk, Spezialpioniere und Heeresaufklärer arbeiteten gemeinsam gegen die Flammen.

Der Sprecherin zufolge ist die Lage unter Kontrolle und die Wasserversorgung zur Brandbekämpfung stabil. Sie verwies auf Luftmessungen, nach denen der Rauch keine Gesundheitsgefahr darstelle. Weitere Messungen würden folgen. Der Brand, der durch Raketentests Anfang September ausgelöst wurde, hat sich inzwischen auf eine Fläche, die größer als 1000 Fußballfelder ist, ausgedehnt. dpa