Braunschweig/Hannover. Niedersachsen will eine Führungsrolle in der Forschung zu autonomer Mobilität einnehmen, betont Verkehrsminister Bernd Althusmann.

Auf dem Weg zum automatisierten Fahren soll die Forschung nach Wunsch von Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) in Niedersachsen zusammenlaufen. Er halte es für unerlässlich, dass Europa eigene Erfahrungen mit Autonomer Mobilität sammele, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.

Althusmann: „Wir wollen vorangehen“

„Wir wollen dabei vorangehen und von Braunschweig und Hannover aus die Koordination aller deutschen Testfelder übernehmen“. In Braunschweig forscht das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter anderem im Bereich Verkehr.

Die Verkehrsressorts von Bund und Ländern hätten sich Anfang März auf Initiative Niedersachsens mit der Koordination der Testfelder und einer harmonisierten Entwicklung der digitalen Infrastruktur beschäftigt, teilte das Verkehrsministerium mit.

Derzeit 17 Testfelder in ganz Deutschland

Der Beschluss sieht vor, dass Niedersachsen zusammen mit dem Bundverkehrsministerium zu einer Bund-Länder-Besprechung einlädt, um Inhalte und Ziele der Koordinierungsaktivitäten zu konkretisieren.

Bundesweit sind nach Ministeriumsangaben derzeit mindestens 17 Testfelder im Straßenverkehr aktiv. Bei der Eröffnung einer Teststrecke in Braunschweig im Januar hatte Althusmann angekündigt, dass nicht nur die Ergebnisse dort in der Federführung des DLR liegen sollten, sondern Daten aller Teststrecken bundesweit.

Testfeld in Niedersachsen soll sich über Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter erstrecken

Nach dem vollständigen Aufbau in Niedersachsen soll sich das Testfeld über rund 280 Kilometer auf den Autobahnen A2, A39, A391 sowie mehrere Bundes- und Landstraßen zwischen Wolfsburg, Hannover, Hildesheim und Salzgitterer strecken.

Mit 71 Masten entlang der A39 werden nach DLR-Angaben vernetzte Autos erprobt sowie Fahrverhalten und Verkehrsfluss erfasst und analysiert. DLR-Wissenschaftler wollen dort spezielle Situationen wie Stauenden, Einfädelsituationen und Überholmanöver genauer unter die Lupe nehmen.

Auf der viel befahrenden A2 mit den digitalen Anzeigentafeln sollen die Wirkungen von automatisierten Autos auf die Sicherheit, gefahrene Geschwindigkeiten, Staus und die Umwelt untersucht werden. Auf der A2 werde der Verkehr mit hochautomatisierten, autonomen und eben nicht automatisierten Fahrzeugen getestet, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) Ende Februar. Erste Zwischenergebnisse sollen Ende 2021 vorgelegt werden. dpa